Rezension

düster und spannend

Fürchte nicht das tiefe blaue Meer - April G. Tucholke

Fürchte nicht das tiefe blaue Meer
von April G. Tucholke

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Ein Mystery-Thriller mit Sogwirkung ...

In Violet Whites verschlafenem Küstenort ist nicht viel los – bis River West in Violets Gästehaus einzieht. Plötzlich wird ein Phantom gesichtet, Kinder verschwinden und ein Mann bringt sich um. Hat River damit zu tun? Er weicht jeder Frage über seine Vergangenheit aus. Violets Großmutter hat sie vor dem Teufel gewarnt – aber dass er ein Junge sein könnte, der viel Kaffee trinkt, gerne in der Sonne schläft und Violet auf dem Friedhof so küsst, dass man zurückküssen möchte – das hat sie nicht gesagt. Während der Horror eskaliert, verliebt sich Violet so heftig, dass sie River nicht mehr widerstehen kann – und genau das ist seine Absicht … (Quelle: cbt)

 

Meine Meinung:

Die Zwillinge Violet und Luke leben in dem beschaulichen Örtchen Echo. Dort bewohnen sie eine alte, teilweise schon etwas runtergekommene Villa. Die Eltern der Zwillinge sind seit einem Jahr auf Reisen in Europa. Daher geht den Jugendlichen langsam aber sicher das Geld aus. Aus diesem Grund sucht Violet einen Mieter für das Gästehaus der Villa.

Eines Morgens taucht ein unbekannter Mann auf der das Gästehaus mietet. Sein Name River West. Er wirkt sehr geheimnisvoll und übt irgendwie eine ungeheure Anziehung auf Violet aus. Dabei hat sie sich bisher nichts weiter aus Männern gemacht.

Doch ganz plötzlich geschehen merkwürdige Dinge in Echo. Es sterben Menschen und auch der Teufel soll gesehen worden sein.

Hat etwa River etwas damit zu tun?

Der Jugendroman „Fürchte nicht das tiefe blaue Meer“ stammt aus der Feder der Autorin April Genevieve Tucholke. Es ist das Debütwerk von ihr und ich muss zugeben das Cover hat mich wirklich sehr beeindruckt.

Violet ist eine wirklich sympathische, liebenswerte Protagonistin. Sie lebt mit ihrem Zwillingsbruder in Echo, in einer alten Villa, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hat. Ihre Eltern sind in Europa auf Reisen. Ich als Leser konnte mich sehr gut in Violet hineinversetzen.

Ihr Bruder Luke ist ganz anders als Violet. Er zeigt immer den harten starken Kerl. Das Verhältnis zwischen den Geschwistern ist nicht unbedingt das Beste, Violet kann Luke nicht so wirklich leiden.

River West ist zuerst ein richtig toller Charakter. Man entwickelt schnell Sympathien für ihn. Doch mit der Zeit wird er immer mysteriöser und geheimnisvoller und die Anziehungskraft, die er auf Violet hat, war mir ehrlich gesagt schleierhaft.

Zwischen Violet und River entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Mit dieser hatte ich ganz ehrlich gar nicht gerechnet und so wirklich überzeugt hat sie mich leider auch nicht.

Auch die Nebencharaktere, egal ob nun wichtig oder doch eher unwichtig, sind der Autorin ziemlich gut gelungen. Sie passen gut ins Gesamtgeschehen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut lesbar. Sie beschreibt Orte und Szenen sehr detailreich, man kann sie sich gut vorstellen.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Violet in der Ich-Persepktive.

Die Handlung selber ist zu Beginn eher ruhig, teilweise sogar etwas zäh. Es kommt aber recht schnell Spannung auf, die dann auch gehalten wird. An manchen Stellen allerdings empfand ich die Geschichte aber schon recht brutal. Die Rahmenidee mit der Villa auf den Klippen oberhalb des Meeres und den kleinen beschaulichen Ort gefiel mir persönlich richtig gut.

Das Ende kam unerwartet und ist wirklich gelungen. Dennoch habe ich mich dabei ertappt wie ich mich fragte ob es das wirklich gewesen sei. Zum Glück aber wird es wohl eine Fortsetzung im Sommer 2014 geben, auf die ich sehr neugierig bin.

Fazit:

„Fürchte nicht das tiefe blaue Meer“ von April Genevieve Tucholke ist ein recht düsteres Debütwerk der Autorin.

Die fesselnde Handlung und die toll umgesetzte Grundidee mit den gut gezeichneten Charakteren haben mir wirklich spannende Lesestunden beschert.

Ein durchaus lesenswerter Jugendroman!