Rezension

Gute Idee - schlecht umgesetzt

Fürchte nicht das tiefe blaue Meer - April G. Tucholke

Fürchte nicht das tiefe blaue Meer
von April G. Tucholke

Bewertet mit 2 Sternen

Diese Roman ruft bei mir ganz Widersprüchliches hervor. Das liegt vor allem daran, das ich mehrmals nicht genau wusste was die Autorin nun eigentlich möchte. Oder eher in welche Richtung sie den Roman genau steuern würde. Das ist einerseits etwas das eine Geschichte interessant gestalten kann – oder aber etwas zu konfus wirken lässt. Bei mir war es eher Letzteres. Sie hat für mich auf zu wenigen Seiten zu vieles abgehandelt. Springt vom Teenieloveboat (*g*) zu Böser böser Dämon (oder was er jetzt genau ist) in den sich die weibliche Hauptfigur irgendwie verknallt– oder dann doch nicht – hin zu ihr Bruder und sowieso ihre ganze Familie sind alles super tolle Künstler. 
Und dazwischen packt sie noch ein Familiengeheimnis, traurig düstere Stimmungen und pseudogrusel. Klingt komisch? Ist es auch irgendwie. Es wird einfach zu vieles angerissen und dann zusammengewurschtelt. Vor allem gegen Ende hatte ich das Gefühl jetzt wurde ihr gesagt sie muss eine Fortsetzung schreiben – denn darauf wird es meine Meinung nach hinauslaufen – und daher hat sie ein paar Dinge anders gemacht. 

Hätte sie der Handlung etwas mehr Raum zum atmen gelassen, hätte das auf mich sichern nicht so gequetscht gewirkt. Mir war es jedenfalls zu vollgepackt mit Ideen. Außerdem hatte die Autorin nicht den Mut manches so düster zu lassen. Es gibt einen Twist in der Handlung der mir zu brav war und für mich auch nicht konsequent war.
Schade es gab ein paar gute Ansätze – vor allem die Idee dieses düsteren Burschen, der diese dämonischen Züge hat. Das gefiel mir gut, auch das ganze Setting mit dem Künstlerhaus, der etwas verschlafenen Kleinstadt. Alles gute Ideen aber für mich eher halbgar umgesetzt. 
Nett aber nicht so, das ich eine Fortsetzung lesen würde. Und was der pseudopoetische Titel sollte weiß ich auch nicht. Denn eigentlich hat der absolut gar nichts mit der Handlung zu tun…