Rezension

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Durchwachsen

Letzte Ernte - Tom Hillenbrand

Letzte Ernte
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 4 Sternen

Es handelt sich bei "Letzte Ernte" um den dritten kulinarischen Krimi rund um den Luxemburger Koch und Restaurantbesitzer Xavier Kieffer.

Xavier Kieffer hat seine französische Freundin Valérie Gabin, eine Gastrokritikerin des gleichnamigen Guide, zu seinem Stand "De Roude Léiw" auf der Luxemburger Sommerkirmes Schueberfouer eingeladen, damit sie seine Gromperekichelcher probieren kann. Der Abend ist ein Erfolg, bis ein verwirrt wirkender Fremder sich durch die zahlreichen Gäste drängt. Da er verfolgt wird, verliert er im folgenden Chaos einige Schlüssel und eine neutral aussehende Magnetkarte. Als der Fremde am nächsten Morgen tot unter einer früher oft für Selbstmorde genutzten Brücke aufgefunden wird, fragen sich Valérie und Xavier, was es mit den verlorenen Gegenständen auf sich hat. 
Da sich nicht nur die Polizei für die Magnetkarte interessiert, sind Valérie und Xavier schnell in Gefahr...

Die Handlung beginnt im ersten Kapitel sehr spannend.
Danach wird jedoch erstmal Xavier mit seinen Plänen für die Sommerkirmes beschrieben. Besonders in diesem Teil befasste sich das Buch eher mit kulinarischen Details und den sehr interessanten Hintergrundinfos z.B. zu den EU-Angestellten.
Erst recht spät nimmt der Krimi Fahrt auf. 
Dann passiert recht viel auf einmal, so dass die kulinarischen Feinheiten etwas in den Hintergrund rücken. 
Zwischendurch werden immer wieder Xaviers Freunde (der lustige Finne) und Bekannte (Esteban, ein weiterer Koch) eingeflochten. 
Im weiteren Verlauf des Buchs wirkt besonders die Krimihandlung etwas gestellt und zu kurz abgehandelt. Hier hätte ich mich gefreut, wenn alle losen Enden eingebaut worden wären. 
Das Ende des Buchs ist dann wieder sehr heiter und gut gelungen. 

Insgesamt behandelt dieses mit ca. 300 Seiten nicht allzu dicke Buch sehr viele verschiedene Themen. Aufgrund der Seitenzahl war es wohl kaum möglich, alle ausreichend zu behandeln. 

Die Charaktere gefallen mir nach Startschwierigkeiten mit Xavier sehr gut. 
Xavier musste sich wohl bei manchen Bereichen etwas unwissend stellen, damit die Leser Hintergründe erfahren konnten. Dies passte in meinen Augen nicht ganz so gut zu seiner Person. 

Besonders aufgrund des starken Mittelteils mit den Wirtschaftsthemen hat das Buch sich auf vier Sterne hochgearbeitet.

Da allerdings zwei Angaben des Klappentexts nicht zum Buch passen, ziehe ich dafür wieder einen Stern ab. 

Fazit:

Ein unterhaltsamer Krimi, der etwas mehr Details vertragen hätte, mit interessanten Einblicken in das Luxemburger Leben und die dortige Küche - leider ohne Rezepte im Anhang.