Rezension

Ein beeindruckendes Buch übers Älterwerden und Sterben!

Das Meer in Gold und Grau - Veronika Peters

Das Meer in Gold und Grau
von Veronika Peters

Bewertet mit 5 Sternen

Veronika Peters Buch "Das Meer in Gold und Grau" ist der Folgeband von "Die Liebe in Grenzen" und ist im Goldmann Verlag im Mai 2013 erschienen. Katja Werner, fast 30 Jahre alt, verliert ihren Job und ihre Wohnung. Der Grund ist eine Beziehung zu einem verheirateten Mann. Sie steht vor dem Nichts. Wohin soll sie jetzt gehen? Da erinnert sie sich an Ruth, die Halbschwester ihres Vaters, die an der Ostsee ein älteres Hotel betreibt. Ein paar Tage will sie dort eine Auszeit nehmen und die unbekannte Tante kennen lernen. Doch daraus werden Monate, sie wird dort heimisch. Die Bewohner des Hotels sind allesamt ältere Herrschaften mit besonderen Eigenheiten, aber Katia findet dort eine neue Aufgabe und eine Familie.

Dieses Buch hat mich tief bewegt und es war wunderschön zu lesen.

Veronika Peters Erzählstil ist fast schon poetisch zu nennen. So einfühlsam beschreibt sie das Miteinander einer jungen Frau mit älteren Menschen.
Die stille und unaufdringliche Erzählweise der Autorin hat mich sehr beeindruckt.
Veronika Peters schreibt in erzählenden Bildern.
Man spürt das Meer toben, die Sonne auf den Strand scheinen und das individuelle Hotel glaubt man zu kennen.

Hier finden Menschen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch finden sie zueinander und werden zu einer eingeschworenen Wohngemeinschaft, die sich gegenseitig akzeptiert.
In dieser Zeit reift Katia zu einer verantwortungsvollen Person heran und sie baut eine ganz besondere Beziehung zu ihrer oft aufbrausenden Tante auf. 
Sie ist im Leben angekommen und begreift die wichtigen Dinge. Für ihre Tante ist sie bis zum Ende da.

Literarische Einschübe von den Bremer Stadtmusikannten und dem Gedicht "Insel von Palau" von Gottfried Benn geben dem Roman eine untermalende Note.
 
 

Es ist ein Buch der leisen Töne über das gemeinsame Profitieren von Jung und Alt. Eine Hommage an das Alter und die liebevolle Begleitung einer Sterbenden.
Dennoch ist es kein trauriges Buch, sondern es hält viele schöne Momente fest.