Rezension

Ein bezaubernder historischer Roman um das "Wahrzeichen der Liebe"

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe -

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
von Sophie Villard

Bewertet mit 4.5 Sternen

In dem historischen Roman "Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe" erzählt die Autorin Sophie Villard die Zeit des Baus um den damals höchsten Turm der Welt, dem Eiffelturm. Genannt nach seinem Schöpfer Gustav Eiffel. Innerhalb von zwei Jahren bis hin zur Weltausstellung Mai 1889 musste dieser Turm fertig gestellt sein. Die Weltausstellung sollte zum 100. Jahrestag der Französischen Revolution eröffnet werden.

Die Tochter von Gustave Eiffel, Claire, ist die Erzählerin dieser Geschichte. Sie ist die Älteste der Kinder. Im Jahr 1877 starb die Mutter. Auf dem Totenbett hatte sie versprochen, stets für die Familie da zu sein. Die Mutter gab ihr auf den Weg, bei allem immer ihr Herz zu behüten. Claire war inzwischen verheiratet und sie hatte einen kleinen Sohn, Robert. Ihr Mann arbeitete auch im Familienunternehmen. Nun wurde sie dem Vater als Privatsekretärin an die Seite gestellt.
Wie schwer der Weg bis zur Fertigstellung des Turms werden wird, zumal die Finanzierung durch die Familie erfolgte, war die eine Seite. Da war noch die Pariser Bevölkerung, die diesen Bau nicht akzeptierte. Doch Claire war nicht nur stark in die Arbeit involviert, da war auch noch ihr Sohn, ihr Ehemann., Dass das Familienleben sich dem Rhythmus des Fortschritts zum Bau anpassen musste, birgt so manches Problem. Wie sagte die Mutter, sie solle sich gut um die Familie kümmern. Wozu auch die Geschwister zählten. Valentine, ihre Schwester. Claire hatte die Verantwortung. Der Vater hatte keine Zeit.
Für den Bau des Stahlkonstrukts waren viele italienische Arbeiter mit ihren Familien vor Ort. Dort im Arbeiterquartier hatte Claire sich mit Francesca, der Frau des Vorarbeiters, angefreundet und eine Ansprechpartnerin für die Sorgen und Nöte.
Interessante Persönlichkeiten, wie z. B. Jules Verne, Thomas Edison oder auch der Maler Toulouse-Lautrec kommen in der Handlung vor.
Wie konnte man zu der damaligen Zeit so ein Mammutprojekt verwirklichen? Die Autorin nimmt ihre Leser mit und so hat man mehr denn je das Gefühl, durch die ausführlichen Beschreibungen der Abläufe u. a. direkt mitten drin, vor Ort, zu sein. Fast greifbar nah.
In ihrem Nachwort stellt die Autorin die Frage, warum die Tochter des Erbauers als eine von nur drei Wachsfiguren im ehemaligen Privatsalon der Eiffels an der Spitze des Turms hoch über den Dächern von Paris steht. Zusammen mit ihrem Vater Gustave Eiffel und Thomas Edison. Die Antwort gibt der vorliegende Roman. Für mich war es ein wirklicher Lesegenuss