Rezension

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt

Die Welt wär besser ohne dich - Sarah D. Littman

Die Welt wär besser ohne dich
von Sarah D. Littman

Bewertet mit 5 Sternen

Die Welt wär besser ohne dich von Sarah Darer Littman

erschienen bei Ravensburger

 

Zum Inhalt

 

Seit Wochen chattet Lara mit Christian. Sie ist total verliebt und möchte ihn endlich auch mal treffen. Doch dann zerstört Christian ihr Glück mit einem einzigen Klick: "Die Welt wär besser ohne dich", schreibt er an ihre Facebook-Pinnwand. Und minütlich schließen sich ihm andere an. Irgendwann erträgt Lara die Beleidigungen nicht mehr und trifft eine verzweifelte Entscheidung.

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Zuerst möchte ich sagen, dass ich dieses Buch sehr schockierend fand. Nicht, weil es in irgendeiner Form schlecht geschrieben wäre, nein, das ganz sicher nicht. Eher schockierend, weil mir durch die Story so richtig vor Augen geführt wurde, welch schlechte Seiten das Internet an einem Menschen hervorbringen kann. Da kann man sich nur noch fragen, in was für einer kranken Welt wir eigentlich leben…

 

Und niemand, niemand, Schwester oder nicht, verdient, was da gerade mit ihr auf Facebook passiert.

Seite 61

 

Die Geschichte wird von vier verschiedenen Charakteren erzählt, jeweils in der ersten Person. Zudem erhält der Leser unten neben der Seitenzahl stets die Information, welche Figur gerade an der Reihe ist. Dies fand ich sehr übersichtlich und gut gelöst. Die Story startet sofort mit der verzweifelten Tat von Protagonistin Lara. Man wird also direkt in das Geschehen geworfen und kann nicht mehr entkommen. Erst wird das Leben der Figuren in der Gegenwart geschildert, dann erhält der Leser einen Rückblick auf die letzten zweieinhalb Monate vor der Verzweiflungstat von Lara. So erfährt man noch einmal hautnah, wie es dazu kommen konnte.

 

Ich bin daran gewöhnt, eine Enttäuschung für meine Mutter zu sein. Als hätte ich sie mein ganzes Leben lang nur enttäuscht.

Seite 248

 

Mein Held der Geschichte war eindeutig Liam, der jüngere Bruder von Bree. Er setzt sich für andere ein und stellt die richtigen Fragen. Mir gefiel er außerordentlich gut! Liam und die anderen Personen wurden von der Autorin sehr authentisch dargestellt. Ich habe sehr mit Lara mitgelitten, konnte aber auch oft ihre Schwester Sydney verstehen. Diese fühlt sich stellenweise von den Eltern benachteiligt, da sich alles nur um Lara dreht und sie ihre eigenen Bedürfnisse hintenanstellen muss. Überhaupt sind eigentlich alle Charaktere (auch die jeweiligen Eltern der Teenager) stets auf ihren Vorteil bedacht und stoßen somit andere gelegentlich heftig vor den Kopf… Doch jeder von ihnen hat nicht ausschließlich negative Seiten an sich, sondern ist auch fähig, seine eigenen Fehler selbst zu erkennen.

 

Ich war so lange in meinem eigenen Schmerz gefangen, dass ich mich kaum um andere gekümmert habe.

Seite 322

 

Sarah Darer Littman hat mit Die Welt wär besser ohne dich ein sehr bedrückendes, beängstigendes und unfassbares Szenario entworfen. Leider entspringt das nicht nur ihrer Fantasie, sondern wird in der heutigen Zeit sicherlich immer mehr zur Realität… Verletzte Eitelkeiten führen zu einem vermeintlichen Spaß, der weitreichende Kreise nach sich zieht und sogar einzelne Familien entzweien oder sogar zerstören kann. Keiner von uns sollte Mobbing verharmlosen! Dies wird auch sehr schön in der Anmerkung der Autorin herausgestellt. Ich denke, dass die sozialen Netzwerke gewissen Menschen noch mehr Gelegenheit bieten, andere Menschen zu demütigen. Man steht demjenigen ja nicht mehr direkt gegenüber – einfacher geht es doch kaum noch. Ich würde mir wünschen, dass das Thema Mobbing schon in der Grundschule sehr intensiv besprochen werden würde. Dieses Buch eignet sich sehr gut als Schullektüre. Das Thema ist mehr denn je aktuell und die Autorin bringt dem Leser diese Geschichte durch ihren flüssigen Schreibstil sehr nahe. Die Auflösung des Ganzen ließ mich erschrocken die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Ganz klar erhält dieses Buch 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

 

Menschen können so heuchlerisch sein.

Seite 366

 

Zur Autorin

 

Sarah Darer Littman, Schriftstellerin, Mutter und unbezahlte Chauffeurin, bezeichnet sich selbst als bestes Beispiel dafür, dass das Leben tatsächlich erst so richtig losgeht, wenn man 40 ist. Nachdem sie viele Jahre lang so unterschiedlichen Berufen wie Finanzanalystin und Bäuerin nachgegangen ist, hat sie endlich ihre wahre Berufung als Schriftstellerin gefunden. Sie schreibt nicht nur Jugendromane, sondern auch politische Kolumnen für Erwachsene. Außerdem gibt sie Kurse für kreatives Schreiben an der Western Connecticut State University. Sarah Darer Littman lebt in Connecticut.

 

www.sarahdarerlittman.com

 

ab 14 Jahren

384 Seiten

übersetzt von Franziska Jaekel

ISBN 978-3-473-40135-2

Preis: 14,99 Euro

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!