Rezension

Ein Buch wie dieses kann mich leider nicht begeistern

Jahre wie diese - Sadie Jones

Jahre wie diese
von Sadie Jones

Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht erfüllen: viele Längen, Beziehungswirrwarr, kitschiges Ende. Einzig die (für mich viel zu selten vorkommenden) Beschreibungen der Theaterszene retten das Buch für mich. 2 1/2 Sterne.

Inhalt

Der junge Luke hat es nicht leicht: sein Vater ist dem Alkohol zugesprochen, seine Mutter in der Irrenanstalt. Das Zufall führt zu einer Begegnung mit Paul und Leigh, die beide in der Welt des Theaters daheim sind. Luke zieht nach London und versucht dort sein Glück als Autor von Theaterstücken. Frauen sind für ihn mehr spaßige Unterhaltung, bis er auf die Schauspielerin Nina trifft. Die verheiratete Schauspielerin Nina.

Das Buch folgt dem Schicksal dieser Figuren und wie sie sich immer wieder begegnen und wie ihr Leben zusammenhängt.

Meine ausführlichere Meinung

Mein erstes Buch von Sadie Jones und leider Gottes hatte ich mir viel mehr davon versprochen. Schon der Einstieg ist mir schwer gefallen und ich habe auch ziemlich lange gebraucht, dieses Buch zu lesen. Denn ich war irgendwie nie so involviert, dass ich weiterlesen wollte - ich hätte es ohne Probleme auch abbrechen können.

Die Figuren konnten mich nicht fesseln und manche waren mir auch zu eindimensional geschildert. Auch mit dem Schreibstil hatte ich so meine Probleme. Zwar blitzt durchaus das Talent der Autorin auf. Aber für mich gab es eindeutig zu viele Aufzählungsmarathons, die mir einfach nicht gefallen. Teilweise zwei ganze Seiten oder noch mehr um aufzuzählen, was eine Figur gemacht hat, wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt hat - mich langweilt so etwas. Zumindest in der Art und Weise, wie es hier geschehen ist. Auch die Dialoge kamen mir manches Mal zu aufgesetzt vor.

Als Luke dann endlich in London ist und man mehr von der Theaterwelt erfährt, wurde es für mich ein wenig interessanter. Die Beschreibungen rund um das Theater finde ich wirklich gut und diese sind es auch, die das Buch für mich gerettet haben. Leider liegt der Fokus aber auf einem Beziehungsreigen, bei dem sogar manche Soap Opera vor Neid erblassen würde. Für mich war das immer ein ganz gefährlicher Tanz und - was das ganze Liebegetue anging - schon immer haarscharf am Rande der Glaubwürdigkeit bzw. Romane eines anderen Genres. Jones ist zugute zu halten, dass sie diesen Balancetakt meistens schafft - bis zum Ende, welches ich wirklich kitschig, recht überstürzt und zu sehr für Hollywood hielt. 

Kleine Anmerkung zur verwendeten Schriftart: diese empfand ich als sehr anstrengend und leseunfreundlich; sie hat gewiss sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, dass ich das Buch als recht mühsam empfand.

Fazit

Ich werde Sadie Jones sicherlich noch mal eine Chance geben. Aber meiner Meinung nach ist dieses Buch sicherlich kein Beweis für ihr Können. Mich hat es gelangweilt und die Figuren haben mich teilweise auch genervt; das Ende hat mich dann endgültig in meinem Urteil bekräftigt. Schade, denn die Beschreibung rund um die Welt des Londoner Theaters der 70er Jahre fand ich sehr gelungen.