Rezension

Ein emotionaler, spannender Roadtrip mit überraschenden Wendungen...

Die Geschichte von Zoe und Will - Kristin Halbrook

Die Geschichte von Zoe und Will
von Kristin Halbrook

Bewertet mit 4 Sternen

Zoe und Will wünschen sich ein glückliches Leben, denn Glück haben sie bisher kaum erfahren. Die beiden verliebten Teenager beschließen abzuhauen, durchzubrennen, am besten nach Vegas, denn da gibt es so viele Menschen, das man leicht untertauchen und "verschwinden" kann.

Auf der Flucht vor Zoe's tyrannischem Vater und einem schrecklichen Leben, mit Blick in eine bessere Zukunft, machen sich die beiden auf eine Reise mit ungeahnten Überraschungen....

Meinung:

Das Cover finde ich durch seine Schlichtheit sehr ansprechend. Es zeigt eine Schwarz-Weiß-Fotografie eines Pärchens, das vom Äußeren nahezu perfekt zu den Protagonisten passt, deren Pose die Stimmung des Buches wiederspiegelt.

Kristin Halbrook schickt ihre Leser auf eine emotionale, spannende Reise mit vielen überraschenden und auch schockierenden Wendungen.

Sie schafft in ihrem Debütroman eine durchgehend beklemmende Atmosphäre, die den Leser packt und antreibt immer schneller und schneller zu lesen. Man kann gar nicht erwarten zu erfahren wie sich die Dinge wohl entwickeln werden und wie die Geschichte für Zoe und Will ausgehen mag.

Die Autorin erzählt jedoch nicht nur in rasantem Tempo, sondern nimmt sich auch Zeit für ruhige, einfühlsame und teilweise sehr melancholische Momente in denen wir eine Geschichte über die erste große reine Liebe erfahren und darüber was Menschen bereit sind, füreinander zu tun.

Die Geschichte spielt im Hier und Jetzt.

Durch kurze Rückblicke, die die düstere Stimmung immer wieder mal ein kleines bisschen auflockern, erfährt man einiges über die unschöne Vergangenheit der beiden Teenager.

Die Kapitel werden immer abwechselnd, in der Ich-Form, von Zoe und Will geschildert. Somit bekommt der Leser einen guten Einblick in die doch sehr verschiedenen Gedankengänge der beiden Protagonisten.

Will erzählt abgehackt und kaum in ganzen Sätzen. Ich weiß das das heute unter den Jugendlichen Gang und Gäbe ist, somit mag der Schreibstil vielleicht als modern durchgehen, mich hat das jedoch oft genervt.

Bei Zoe war das etwas besser und ihre Abschnitte ließen sich wesentlich flüssiger lesen.

Mit Zoe und Will schafft Kristin Halbrook zwei sehr tragische, aber auch starke Protagonisten, die sich perfekt ergänzen. Ihre Liebe zueinander hilft den beiden, mit verschiedenen Problemen und Ängsten behafteten Teenagern, an Stärke, Mut und Selbstvertrauen zu gewinnen.

Dabei wirken sie stets authentisch, wenngleich, an manchen Stellen, auch schrecklich naiv oder ungestüm. Irgendwie passt das aber, denn sie haben einfach nie gelernt, wie sie mit verschiedenen Gefühlen, Ängsten, Situationen umzugehen haben.

Die Geschichte hat mich, durch ihre Fülle an Ereignissen, an manchen Stellen verwirrt, an anderen wiederum ging es schon beinahe schleppend voran. Das große Ganze jedoch war für einen Debütroman sehr gut ausgearbeitet und hat mich oft an "Bonnie & Clyde" denken lassen.

Da der Titel im Original "Nobody But Us BOOK 1" heißt, sieht es auf den ersten Blick so aus als würde es eine Fortsetzung geben. Die käme mir persönlich sehr Recht, da mich das Ende, so wie es ist, mit ein paar klitzekleinen Fragen zurückgelassen hat.

Fazit:

"Die Geschichte von Zoe und Will" ist ein emotionaler, spannender Roadtrip mit vielen überraschenden Wendungen. Eine Geschichte über Liebe und Mut, die mich manchmal verwirrt, die meiste Zeit jedoch ehrlich berührt hat.