Rezension

Ein erfrischender Thriller, dem es allerdings an Stärke fehlt.

Wonderland - Christina Stein

Wonderland
von Christina Stein

Bewertet mit 4 Sternen

Lizzy, Amelie, Nelli, Colin und Ben können es kaum glauben. Ein perfektes Strandhaus voller Luxus, direkt an einem privaten Strand, nur für sie allein. Doch das Wonderland scheint zu perfekt. Irgendwo muss es doch einen Hacken geben, zweifelt Lizzy und nimmt  den ominösen jungen Mann Jacob, der sie in das Strandhaus eingeladen hat, genauer unter die Lupe. Irgendwas scheint er zu verbergen. Sein unsicheres Verhalten, sein geheimnisvolle Ausstrahlung und Kurzangebundenheit...doch ehe sich Lizzy ihrer Intuition hingeben kann, landen sie in der Hölle ihres Lebens. Dem wahren Wonderland. Nur ist dieses alles andere als wonder...

Der Klappentext verrät nicht viel, aber genug um Interesse zu wecken. Das Cover wirkt ziemlich ausdrucksstark und ist schön anzusehen. Inhaltlich sehr interessant aufgebaut und am zwischendurch wird die Spannung angehoben, sodass man immer weiter lesen möchte. Doch neben dem Schreibstil, geht die Geschichte etwas unter. Die Art der Beschreibung ist außergewöhnlich und hat mir persönlich sehr gefallen. Am Anfang muss man erstmal in die Geschichte reinfinden und das obwohl es gleich richtig anfängt, ohne zusätzliche Informationen davor. Man kennt weder den Grund ihres Aufenthaltes, noch die Vorgeschichte der sechs jungen Leute. Auch das Wonderland wirft mehr Fragen auf, als Antworten. Nach und nach erfährt man häppchenweise mehr über die Protagonisten. Anfangs sind die verschiedenen Kosenamen verwirrend. In einem Satz werden die richtigen Namen genannt und im nächsten die Kosenamen, sodass man anfangs ziemlich verwirrt ist. Auch der Sinn des Ganzen ist einem nicht gleich bewusst. Worum geht es den Spielemachern? Was ist der wahre Grund dahinter? Pure Freude am Leid anderer? Die Intention fand ich auch etwas schwach. Sicher gibt es genug Menschen, die sich rächen wollen, weil sie schlechte/traumatische Erfahrungen gemacht haben, aber das alles aufzubauen aus so einem Grund, finde ich etwas blass. Der Geschichte fehlt es an starken Konturen, an Farbe. Die Protagonisten bleiben einem nicht lange im Gedächtnis, weil es ihnen an Stärke, an Persönlichkeit fehlt, die nur hier und da auftaucht, aber dann genauso verschwindet. Da geht sicherlich noch eine Steigerung. Am besten gefallen hat mir noch der Schreibstil, dr dafür sorgt, dass ich dieses Buch nicht so schnell vergessen werde.