Rezension

Ein fantastischer letzter Teil

Until We Fly - Ewig vereint - Courtney Cole

Until We Fly - Ewig vereint
von Courtney Cole

Bewertet mit 4 Sternen

Als Ex-Soldat Brand in seine Heimatstadt zurückkehrt, muss er sich wohl oder übel der Vergangenheit stellen, vor der er vor Jahren geflohen ist: Seiner Mutter, die ihn nie geliebt hat und der jungen Nora, die sich seit der Highschool nach ihm verzehrt. Noras feuriges Temperament überwältigt Brand, doch sie hat ein dunkles Geheimnis, das ihrer beider Liebe zu zerstören droht.

Meine Meinung

Auf diesen Band habe ich mich ganz besonders gefreut, da Brand die Person ist, die ich im Laufe der Beautifully Broken Reihe am meisten liebgewonnen habe. Laut Courtney Cole bin ich nicht die einzige Leserin, die ihr Herz an Brand verloren hat und sich brennend für seine Geschichte interessiert. Das Buch beginnt damit, dass Brand aus einem Albtraum erwacht, in dem er wieder einmal mit seinen Erlebnissen, die er als Army Ranger in Afghanistan machen musste, konfrontiert wird. Doch, dass das nicht die einzigen Erinnerungen sind, die ihn belasten, wird durch den Anruf seiner Mutter, die ihm vom Tod seines Vaters berichtet, überaus deutlich. Statt Trauer breitet sich nämlich Wut und vor allem Erleichterung in ihm aus. Trotz seiner gemischten Gefühle, kehrt er schließlich in seine Heimatstadt zurück, wo er in einen schrecklichen Unfall entwickelt wird. Zwar kann er so manches Leben retten, wie z.B. das von Nora Greene, aber er wird dabei selbst schwer verletzt. Nora, die ihm nicht nur unfassbar dankbar ist, sondern auch schon seit Jahren Gefühle für ihn hat, nutzt die Gunst der Stunde und ist ab sofort seine persönliche Krankenschwester. Wie man sich jedoch vorstellen kann, bleibt es natürlich nicht dabei…

Durch seine Perspektive, habe ich Brand noch mehr in mein Herz geschlossen, falls das überhaupt möglich ist ;) Er ist ein netter, hilfsbereiter, selbstloser und herzensguter Mensch, der selbst über diejenigen kein schlechtes Wort verliert, die es ihm in seinem Leben dreckig gemacht haben. Sein gespaltenes Verhältnis zu seinem Vater und dem unmöglichen Verhalten seiner Mutter nach zu urteilen, scheint seine Kindheit alles andere als toll gewesen zu sein. Diesen Eindruck gewinnt man durch die vielen Rückblenden, die sich mit der Zeit wie Puzzleteilchen zusammensetzen lassen. Sein innerer Kampf wurde von der Autorin gut dargestellt. Einerseits belasten ihn die Gedanken an seine Vergangenheit belasten, andererseits versucht er sich selbst zu täuschen, in dem er sich immer wieder einredet, dass er mit damals abgeschlossen hat.

Nora habe ich zu Anfang eigentlich als starke und selbstbewusste Persönlichkeit wahrgenommen. Doch während sie nach außen eine fröhliche junge Frau ist, sieht es in ihr drinnen ganz anders aus. Ein Erlebnis, das noch gar nicht so lange zurückliegt, lastet schwer auf ihren Schultern und macht ihr unheimlich zu schaffen. Durch Andeutungen der Autorin konnte ich mir relativ schnell zusammenreimen, was passiert, wobei ich – als mir die später ganze Wahrheit mitsamt den Hintergründen eröffnet wurde – ziemlich geschockt war. Im Laufe der Geschichte hat Nora aber auch für den einen oder anderen unfreiwillig komischen Moment gesorgt. Es war teilweise wirklich zu amüsant, wie sie versucht hat Brand auf sich aufmerksam zu machen bzw. sein Interesse für sie zu wecken. Mit der Zeit fand ich es jedoch etwas peinlich, wie sie sich ihm an den Hals geworfen hat. Ich kann verstehen, dass sie möchte, dass er sie genau so begehrt wie sie ihn, aber ein bisschen Würde sollte Frau dabei behalten. Naja auf der anderen Seite haben ihre Versuche immerhin Wirkung gezeigt ;)

In der zweiten Hälfte des Buches konnte ich ihr Verhalten fast gar nicht mehr nachvollziehen. Manchmal hätte ich sie am liebsten kräftig durchgeschüttelt und sie zur Vernunft gebracht. Ich konnte es nicht ertragen, dass sie sich selbst für so schwach/hilflos hält, dass sie sich einfach so in ihr Schicksal fügt. Niemand sollte kampflos aufgeben - egal wie schwierig eine Situation ist. Fast zu spät begreift sie, dass sie endlich ihren Mut zusammen nehmen muss, um sich gegen ihren Vater, ein herrschsüchtiger und kranker Mistkerl, der sie in allen möglichen Entscheidungen bevormundet, zur Wehr zu setzen. Es ist schließlich ihr Leben und nur sie bestimmt wie sie es lebt.

Obwohl manche Aspekte für mich etwas voraussehbar waren, ist Frau Cole die eine oder andere Überraschung gelungen. Im Übrigen kann ich nur sagen, dass die Geschichte genauso eindringlich, bedrückend und intensiv war, wie die anderen zuvor. Außerdem fand ich es sehr schön, dass es ein Wiedersehen mit Gabe, Maddy, Jacey und Dominic gab.  

Mein Fazit

Mit „Until We Fly: Ewig vereint“ ist Courtney Cole ein fantastischer letzter Teil für ihre Beautifully Broken Reihe gelungen. Brands und Noras Geschichte war ein tolles und intensives Leseerlebnis, das mich bis zum Schluss eine Achterbahn der Gefühle durchleben ließ. Brand ist nicht nur der Traumtyp schlechthin, dem die Frauenherzen reihenweise zu Füßen liegen, sondern auch ein absoluter Sympathieträger. Bei Nora dagegen hat meine Sympathie immer wieder ein wenig geschwankt. Sie tat mir zwar einerseits leid, andererseits hat sie es sich in meinen Augen manchmal unnötig schwerer gemacht.