Rezension

Ein farbenfroher Karibikschmöker

Die Insel der roten Mangroven - Sarah Lark

Die Insel der roten Mangroven
von Sarah Lark

Bewertet mit 4 Sternen

Handlung

Das vorliegende Buch „Die Insel der roten Mangroven“ ist der zweite Teil von Sarah Larks Inselsaga und somit die Fortsetzung von „Die Insel der tausend Quellen“.

Wir sind im Jahr 1753 auf Jamaika, wo die junge Deirdre Fortnam glücklich und geborgen auf der Zuckerrohr Plantage „Cascarilla Gardens“ aufwachsen kann. Ihre Eltern Nora und Doug Fortnam sind für ihre Zeit sehr fortschrittlich. Sie leben soweit möglich und ohne ihre Nachbarn und Bekannten allzu sehr zu brüskieren recht einfach und unkompliziert. Auch der Umgang mit den Sklaven ist vergleichsweise von Freundlichkeit geprägt.

An ihrem 18. Geburtstag lernt Deirdre den jungen Arzt Victor Dufresne kennen, der sich in sie verliebt und sie als seine Gattin nach Saint Domingue wo er in der Stadt eine Praxis als Arzt betreibt. Seine Eltern besitzen eine sehr große Plantage und führen einen pompösen und völlig gegensätzlichen Lebensstil im Vergleich zu Deirdres Eltern.

In einem anderen Erzählstrang wird die Geschichte der jungen Sklavin Bonnie und ihrem Freund Jefe erzählt. Bonnie wird von ihrem Besitzer gequält und ausgenutzt in jeder Beziehung. Sie schafft es, zu fliehen und begibt sich mit Jefe auf ein Piratenschiff.

 

Meine Meinung

In diesem Buch gewinnt man einen guten Einblick in das Leben auf einer Plantage im 18. Jahrhundert. Man erfährt einiges vom Umgang mit den Sklaven, von ihren Lebensweisen und was mir am besten gefallen hat, vom Leben auf einem Piratenschiff. Obwohl das Buch eine Fortsetzung ist, steht es für sich allein und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Die wichtigen Informationen werden an passender Stelle und so ausführlich wie nötig erwähnt. Allerdings empfiehlt es sich die Reihenfolge einzuhalten, wenn man sich den vollen Lesegenuss der beiden Bücher nicht verderben möchte.

Die Figuren sind sehr anschaulich beschrieben und von ihren Handlungen her stimmig charakterisiert. Das gleiche gilt für die abwechslungsreiche Landschaft und das Leben auf dem Schiff beziehungsweise in den herrschaftlichen Häusern der Plantagen. Gut gelungen ist Sarah Lark auch die Darstellung der gesellschaftlichen Zwänge und die Gegensätze zwischen der weißen, herrschenden Schicht und den farbigen und schwarzen Bevölkerungsgruppen.

Leider kann dieser zweite Teil der Inselserie die Spannung aus dem ersten Band „Die Insel der tausend Quellen“ nicht wirklich halten. Zumindest die erste Hälfte war für mich zwar schön zu lesen, aber doch etwas zu absehbar und es kommt zu recht vielen Parallelen mit dem ersten Teil. Dass in diesem Roman eine „Frau in Hose“ eine recht wichtige Rolle spielt, hinterlässt bei mir leider einen etwas schalen Geschmack. Ich weiß, dass es das in der Realität tatsächlich gegeben hat, aber es kommt mir in Romanen einfach zu oft vor, als dass es noch originell wirken würde.

 

Mein Fazit

Ein wunderschönes Buch, als leichte Reiselektüre bestens geeignet. Man kann wunderbar eintauchen in die karibische Inselwelt. Insgesamt ist es aber eine eher einfache Lektüre, kein „Muss“, aber ein schönes „Kann“. Von mir 4 Sterne.