Rezension

Ein Hauch von Schicksal

Ein Hauch von Schicksal - Lara Wegner

Ein Hauch von Schicksal
von Lara Wegner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wie bei vielen Büchern aus dem Drachenmond Verlag, bin ich auch hier durch das wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Es passt richtig gut zur Geschichte. Im Inneren findet man auf jeder Seite einen Kompass und als Absatztrenner ein kleines Segelschiff. Süße Details und passend.

Zuerst hatte ich etwas Probleme mit dem Schreibstil. Es gibt viele Vergleiche und die Wortwahl ist öfters modern. Auch Grace war mir zuerst zu unnahbar. Sie hat ihre gesamte Familie durch einen Flugzeug Absturz verloren und ist nun ein Wrack. Dass sie wohl vor diesem Unglück ziemlich verwöhnt war, schwer reiche Familie, machte sie mir nicht sympathischer. Doch nach kurzer Eingewöhnungszeit gefiel mir die Geschichte immer mehr. Wie der Klappentext schon offenbart, gibt es einen Zeitsprung. Ab diesem wurde die Geschichte für mich immer besser. Man muss sich aber auf die Geschichte einlassen können, da manches nicht so logisch erscheint. Dafür ist die Kulisse schön und das Feeling auch. Auf der einen Seite ist die Geschichte romantisch, auf der anderen geht es recht brutal zu. Man liest von Missbrauch, Misshandlungen und Mord. Da war ich dann überrascht, da ich dies nicht so erwartet hätte, genauso wie die erotischen Szenen, die doch eher genau beschrieben waren.

Zu Beginn ist der Schreibstil der Autorin eher modern, doch nach dem Zeitsprung passt sie sich der Zeit an. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten kam ich in einen schönen Lesefluss. Da die Geschichte einfach und flüssig erzählt wird. Ein paar mehr Details was die Umgebung angeht, hätte ich schön gefunden. Da das Setting, zuerst auf einem Schiff und dann in der Karibik doch eher ungewöhnlich ist und ich somit gerne genauere Beschreibungen gehabt hätte.

Grace ist der Hauptcharakter. Die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt. So bekommt der Leser Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Im Verlauf der Handlung mochte ich sie immer mehr. Ihre anfängliche Kälte und Unnahbarkeit ließ nach. Ihr Charakter wurde immer stärker und nachdem man sie erst mal kennen gelernt hatte, auch sympathischer. Ihr Ehemann Rhys bliebt leider eher blass. Gerne hätte ich mehr über ihn erfahren. Er ist nur eine Randfigur, dessen Handeln man aufgrund fehlender Infos nicht immer verstehen kann.

Die Geschichte. Die depressive Grace wird von einem alten Familienerbstück in die Vergangenheit katapultiert. Doch heiratet sie unfreiwillig Rhys. Auf der Schifffahrt zu seiner Plantage, schafft sie es aus ihren schwarzen Loch zu kommen und lernt ihn besser kennen und lieben. Doch sie werden von Piraten überfallen und landen auf einer Plantage in der Karibik, doch beginnt die Hölle für beide.
Man darf hier nicht zu viel Logik Erwarten, sondern sich lieber von dem Gefühl und der Atmosphäre des Buches treiben lassen. Oft ist das Handeln der Protagonisten nicht ganz nachvollziehbar, genauso wie manche Ereignisse. Dafür ist die Atmosphäre toll. Man wird als Leser in ein anderes Jahrhundert versetzt und in die Karibik. Außerdem baut sich eine große Spannung auf. Es ist, wie vor einem Gewitter, wenn der Himmel sich verdunkelt und man weiß, jeden Moment fängt es an. Man spürt, dass etwas schlimmes passieren wird und will unbedingt wissen, wie es ausgehen wird.

Fazit:
Tolle Atmosphäre.
Das Setting und die Idee der Geschichte überzeugen.
Es ist nicht immer alles logisch, dafür aber spannend und gut erzählt.