Rezension

Ein Liebesroman ohne Kitsch

Die Liebeserklärung - Jean-Philippe Blondel

Die Liebeserklärung
von Jean-Philippe Blondel

Bewertet mit 4 Sternen

Corentin ist noch ein Suchender. Seinen Job und seine Frauen sieht er eher als Übergang zum nächsten, aber wohin weiß er noch nicht. Er arbeitet bei seinem Onkel als Hochzeitsfilmer. So darf er zusammen mit seinem Singleonkel vor allem im Sommer jedes Wochenende den glücklichsten Tag von fremden Paaren filmen. Im Roman darf man als Leser 5 dieser Hochzeiten begleiten. Doch schon die erste Braut bringt Corentins Leben durcheinander. Denn sie bittet ihn an einem ruhigen Ort ihre ganz persönliche Liebeserklärung für ihren Mann auf Video aufzunehmen. Und so entsteht Corentins Plan Menschen, die er kennt, zu bitten, ihre Geständnisse und Offenbarungen ihm gegenüber auf Video festzuhalten. Dank dieser Zeugnisse erfährt Corentin viel mehr über sich und beginnt sein Leben zu reflektieren.

Unaufgeregt und ohne Kitsch, erzählt der Autor von Corentin und seiner Suche. Durch einen lockeren, leichten Schreibstil liest sich das Buch sehr schnell. Mir blieb beim Lesen eine gewisse Distanz zum Protagonisten. Dies mag daran gelegen haben, dass das Buch in der 3. Person geschrieben ist und vielleicht auch das insgesamt etwas Gefühl und Tiefgang fehlte. Dennoch las ich das Buch sehr gerne. Aufbau und auch Inhalt sind wirklich gelungen. Es ist emotional und auch humorvoll, vor allem wenn es um die kleinen Streitigkeiten bei Hochzeitsfeiern ging. Das Ende kam überraschend und nicht ganz nachvollziehbar für mich. Vielleicht hätte der Autor dem ganzen doch mehr Raum geben müssen. Es wirkte für mich besonders am Ende sehr aneinander gestückelt. Deshalb berührte mich das Ende auch nicht wirklich. Das Buch hat mich gut unterhalten, aber nicht nachhaltig berührt.

Ich möchte dieses kleine Buch trotzdem für alle diejenigen empfehlen, die gerne auch mal eine Liebesgeschichte lesen wollen, die sich locker-leicht liest, aber trotzdem nicht im Kitsch ersäuft.