Rezension

Ein neues Leben

Anfang 40 - Ende offen - Franka Bloom

Anfang 40 - Ende offen
von Franka Bloom

Klappentext:
Kein Anfang ohne Ende. Von ihrem Mann für eine Jüngere verlassen, die Tochter fast aus dem Haus, träumt Vera davon, ihr altes Leben als Mutter und Ehefrau zu beenden. Und auf der Höhe ihrer Karriere in neuer Qualität und Freiheit mit mehr Reife neu durchzustarten. Doch alles kommt ganz anders, denn dass Vera überraschend schwanger wird, statt in die Wechseljahre zu kommen, hat weder mit jugendlichem Leichtsinn zu tun, noch mit der erhofften Reife. Ein Roman über die Suche nach sich selbst, über alte Träume, neue Wege und das große Glück.

Die Autorin:
Franka Bloom ist das Pseudonym einer bekannten Drehbuchautorin. Sie verfasste Stoffe u.a. für Kinderfilme sowie «Tatort», «SOKO Leipzig»,«Ein Fall für Zwei» etc. und gewann zahlreiche Preise. Sie lebt mit ihren zwei Töchtern und Partner in Leipzig.

Meine Meinung:
Wie fühlt sich eine Frau mit 46? Das beschreibt Franka Bloom mit einer Menge Augenzwinkern, realistischen Szenen aus dem Leben und einer gewissen Überdrehtheit, die Spaß macht.
Vera steht vor ihrer Scheidung. Ihr baldiger Ex-Mann Sven vergnügt sich lieber mit einer Jüngeren, was für Vera die Gelegenheit bietet, auch nochmals neu durchzustarten.
Sie hat viele Träume, erstellt eine Liste, was sie alles gern machen möchte. Eine Reise nach Feuerland ist dabei ihr zentrales Ziel. Dort wollte sie schon immer mal mit ihren Freundinnen hin.
Doch vorher muss sie noch einige Hürden nehmen, denn das Leben, wie man weiß, schmeißt einem immer gern mal einen Knüppel zwischen die Beine.
Doch Vera lässt sich nicht unterkriegen.

Wer denkt, dass nur Männer Midlife-Crisis haben, der irrt gewaltig. Auch eine Frau steht irgendwann am Scheidepunkt und muss sich damit auseinandersetzen, dass sie nicht mehr die Jüngste ist. Dass Veränderungen, körperliche wie seelische, in ihr vorgehen. Und das beschreibt die Autorin mit einer gehörigen Portion Ironie. Denn wenn man nicht darüber schmunzeln kann, wie soll man das am besten verarbeiten?

Vera war dennoch manchmal ganz schön anstrengend. Man hat das Gefühl, dass sie sich auf der Stelle bewegt, anstatt dass sie aus Fehlern klug wird. Diese sind natürlich menschlich, bringen sie jedoch nicht weiter. Doch auf sehr amüsante Weise erzählt, kann man das verschmerzen.
Die Freundinnen von Vera und Tochter Greta waren mir überaus sympathisch.
Wie man sich denken kann, spielen Liebeleien, Herzschmerz, Eifersucht und ein neues Lebensgefühl große Rollen, aber ohne dass es zu kitschig wird. Das ist ein großer Pluspunkt.

Der Schreibstil ist flüssig, besonders anfangs ist die Geschichte witzig und leicht erzählt.

3,5 Sterne für einen gelungenen Frauenroman, der manchmal etwas zu überdreht wirkte.