Ein Plädoyer für Freiheit, Träume und den Mut neue Wege zu gehen

Spanische Dörfer - Wege zur Freiheit
von Maria Braig

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich von Afrika nach Europa auf den Weg macht, um frei leben zu können. Es ist auch die Geschichte von Enrique, einem jungen Spanier, der im Körper eines Mädchens geboren wurde, aber tatsächlich ein Mann ist. Er sucht in München nicht nur Arbeit sondern auch Akzeptanz, innerlich und von der Gesellschaft. Es ist aber auch die Geschichte seines Freundes Leon, der Lehrer werden will und in einer Welt zurechtkommen muss, in der die meisten Menschen ein Chromosom zu wenig haben.

Die Autorin schreib zu ihrem Buch: „Es gab für dieses Buch keinen ausgearbeiteten Plan, keinen vorgegebenen Handlungsverlauf...Zuerst war da nur die Spurensuche auf dem Weg eines Menschen, einer Frau, die dringend weg muss aus ihrem Leben....Das alles war so nicht geplant. Die Figuren treten geradeso in die Handlung ein, wie es ihnen passt, und fordern die Auseinandersetzung mit ihren Eigen-und Besonderheiten.“

Gerade der letzte Satz beschreibt, warum mir das Buch so gut gefällt. Der Leser begleitet Manso, Enrique und Leon ein Stück auf ihrem Weg. Dabei verraten diese Personen nur so viel über sich, wie sie wollen. Vieles bleibt ungesagt, unerklärt. Beim Lesen spürt man den Wunsch nach Freiheit, nach Akzeptanz, nach Vielfalt und Toleranz. Es beschreibt ein Stück weit eine Utopie und regt an, außerhalb der Normen und der bewährten Pfade zu denken. Dass die zündende Idee für die Verwirklichung ihrer Träume von Leon kommt, ist dabei sicherlich kein Zufall.

Ich stimme nicht mit allen Ideen und Ansichten im Buch überein, ich kann mir auch schwer vorstellen, dass dies alles realistisch und durchführbar ist. Das Buch zeigt aber, dass Träume, Visionen und vor allem der Mut, diese umzusetzen eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen einer freien und toleranten Gesellschaft sind.