Rezension

Ein politischer Thriller

Schmetterling im Sturm - Walter Lucius

Schmetterling im Sturm
von Walter Lucius

Bewertet mit 2.5 Sternen

In Amsterdam wird ein afghanischer Junge von einem Auto angefahren, der als Mädchen verkleidet worden ist. Die Journalistin Farah Hafez, die selbst ursprünglich aus Afghanistan stammt, erkennt in diesem Fall eine alte Tradition, die wohl den Weg aus ihrer Heimat nach Holland gefunden hat. Sie und die Polizei beginnen zu recherchieren und stoßen auf brisante politische Motive.
Die Handlung beginnt recht spannend, aber flacht im Verlauf des Buches sehr oft ab und verliert sich zunehmend in Ereignissen der Vergangenheit. So war es für mich während des Lesens nicht immer ganz leicht, den roten Faden zu behalten.
Was mir gefallen hat, sind die mehrfachen Perspektivenwechsel zwischen den Figuren. So bekommt man zwischendurch einen Eindruck, was in dem Jungen und in Farah vorgeht und erfährt, wie die Ermittler über den Fall und die Zusammenhänge denken.
Die Figuren sind lebensnah und authentisch beschrieben worden und haben alle auf ihre eigene Weise ein besonderes Schicksal zu bewältigen. Walter Lucius versteht es, dem Leser seine Protagonisten wirklich vor Augen zu malen.
Was mich gestört hat, sind die zum Teil unverständlichen Ereignisse um Farah, wo ich oft nicht unterscheiden konnte, was nun wirklich gerade passiert ist oder was sich nur in ihrem Kopf abspielt.
Auch die vielen politischen Zusammenhänge waren für mich nicht deutlich genug erklärt.
Der Autor schreibt zwar flüssig und stilsicher, aber die Geschichte flacht sehr oft einfach ab, so dass ich das Buch öfter zu Seite gelegt und nicht in einem Stück durchgelesen habe. Gestört haben mich auch die vielen Bettszenen, die den Protagonisten die  Sympatiepunkte geraubt haben. Mich hat die Geschichte nicht gepackt und ich hätte mehr davon erwartet.
Insgesamt ist ,, Schmetterling im Sturm" ein Thriller, der aus Ermittlungen besteht und mich nur gering angesprochen hat.