Rezension

ein Buch, das schon einen langen Atem verlangt

Schmetterling im Sturm - Walter Lucius

Schmetterling im Sturm
von Walter Lucius

Bewertet mit 4 Sternen

" Schmetterling im Sturm" ist der Beginne einer Trilogie und erfordert schon einiges an Durchhaltevermögen. Eigentlich würde ich dieses Buch auch eher als Politthriller bezeichnen, da die Geschehnisse sich meist auf dieser Ebene ereignen.

Farah Hafez ist eingefleischte Journalistin und Kampfsportlerin. Bei solch einem Kampf verletzt sie ihre Gegnerin schwer und besucht sie später im Krankenhaus. Dort wird gerade ein Junge in Mädchenkleidung eingeliefert und Farah durchschaut die Hintergründe und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei erfährt der Leser viel über Betrug, Hass, Mord und Intrigen in diesem Milieu.

An sich ist dieses Buch recht flüssig und einfach zu lesen, doch das Buch hält nicht bis zum Ende, was es verspricht. Der Junge, der namenlos bleibt, spielt irgendwann kaum mehr eine Rolle und das Buch entwickelt sich mehr und mehr zu einem Politthriller, der allerdings immer wieder durch langatmige Passagen unterbrochen wird, die es unmöglich machen die anfängliche Spannung aufrecht zu erhalten. Ich habe mich zwar gut unterhalten gefühlt, da Politik etwas ist, was mich mit all seinen Auswirkungen interessiert, jemand der damit allerdings nichts anfangen kann, wird hier sicher enttäuscht werden. Dass nicht mehr über das Schicksal des Jungen erzählt wird, hat mich zu Anfang etwas irritiert, trotzdem war ich froh, keine Einzelheiten über Kindesmissbrauch lesen zu müssen, da dies schon ein sehr sensibles Thema ist, das mich mehr als berührt.
Am Ende des Buches dreht der Autor nicht nur noch einmal richtig auf, was die Spannung angeht, sondern lässt durch offene Fragen ahnen, dass es noch Nachfolgebände geben wird.

Das Buch hat mich zwar nicht hundertprozentig überzeugt, doch bei dem nächsten Band werde ich sicherlich noch einmal zugreifen, vielleicht steigert sich der Autor ja noch.