Rezension

Ein Roman über die verschüttete Vergangenheit und dem Schmerz der Gegenwart.

Zweistromland -

Zweistromland
von Beliban Zu Stolberg

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Der Titel ist gut gewählt und hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Das Bild der jungen Frau, die sich abwendet finde ich passend für die Geschichte. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ansprechend. 

In diesem eindrucksvollen Roman geht es um die Rechtsberaterin Dilan. Sie ist die Tochter kurdischer Aleviten, die von Verfolgung und Gewalt betroffen waren. Doch ihre Eltern schweigen und Dilan lebt mit der Unwissenheit. Ihre Mutter stirbt und sie selbst erwartet ein Kind. Dilan möchte endlich mehr über ihre Vergangenheit und die Vergangenheit ihre Eltern erfahren und so reißt sie nach Diyarbakir, im Osten der Türkei. Dort leben viele Kurden und auch ihre Eltern haben dort gelebt, geliebt und gekämpft. Dilan fährt immer mehr über ihre Eltern und über sich selbst. Dieser Roman spricht sehr viele Themen an, unter anderem politischen Mut, qualvolles Vergessen und eine gefährliche Reise einer jungen Frau.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich fand ihn sehr poetisch und emotional. Dilan wird sehr charakterstark und interessant beschrieben. Die verschiedenen Zeitebenen haben mir gut gefallen. Der Roman war bis zur letzten Seite spannend und ich empfehle ihn auf jeden Fall weiter, der Interesse an politischen Themen hat.