Rezension

Ein schönes, düsteres Kinderbuch mit besonderem Erzählstil

Mio, mein Mio -

Mio, mein Mio
von Astrid Lindgren

Bewertet mit 3 Sternen

Astrid Lindgrens Kinderbücher sind weltbekannt und ich kenne einige von ihnen. Dieses Kinderbuch habe ich zuvor noch nicht gelesen und die Geschichte auch nicht gekannt. Durch die illustrierte Neuauflage war ich dann aber doch neugierig.

In dem Buch geht es um einen Waisenjungen namens Bosse, der auf geheimnisvolle Weise in ein fremdes Land gelangt und dort auf seinen Vater trifft. Doch der Vater ist nicht irgendein Bewohner des Landes, sondern er ist der Köngig. Und auf einmal wird aus dem Waisenjungen Bosse der Prinz Mio. Neben seinem Vater findet Bosse bzw. Mio auch einen Freund, mit dem er sich auf die Reise ins Nachbarland begibt und dort ein Abenteuer erlebt. 

Zuerst einmal möchte ich die tollen Illustrationen hervorheben. Sowohl die Covergestaltung als auch die Bebilderung im Inneren des Buches sind einfach ein Hingucker. Das Dargestellte unterstreicht die Ereignisse in der Geschichte sehr gut und lässt zudem noch genug Spielraum für eigene Vorstellungen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Die Charaktere sind recht oberflächlich, dennoch leicht ins Herz zu schließen. Der Bösewicht ist merklich böse, aber der Altersgruppe angepasst. Die Charaktergestaltung hat mir im Gesamten gut gefallen. 

Die Welt bzw. das Land über das Mios Vater herrscht, ist schön dargestellt. Ebenso kann man sich auch das Nachbarland gut vorstellen. Die Beschreibungen sind kurz gefasst, aber in genau dem passenden Maß, dass man sich alles gut vorstellen kann. 

Der Schreibstil macht diese Geschichte auf jeden Fall zu etwas besonderem. Man merkt, dass Astrid Lindgren ihr Handwerk beherrscht und das in dieses Buch viel Mühe und Arbeit geflossen ist. Leider muss ich sagen, dass ich mit diesem Schreibstil bis zur letzten Seite nicht wirklich warm geworden bin. Es gibt viele Wiederholungen und teils war auch die Satzstellung für mich immer wieder ein Hindernis in einen wirklichen Lesefluss zu kommen. Dennoch bin ich beeindruckt von der Art die Geschichte zu erzählen und ich verstehe warum die Autorin diesen Stil gewählt hat. 

Insgesamt hat mich das Buch fasziniert und durch den Schreibstil auch ein bisschen frustiert. Dennoch würde ich das Buch weiterempfehlen, da die Illustrationen wunderschön sind und die Handlung wirklich gelungen ist.