Rezension

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Ein schönes Jugendbuch

Imago - Isabel Abedi

Imago
von Isabel Abedi

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Wanja hat ihren Vater nie kennen gelernt und auch ihre Mutter schweigt diesem Thema gegenüber. Eines Nachts erhält sie eine Einladung zu einer ganz besonderen Ausstellung, die den Titel "Vaterbilder" trägt. Für die geladenen Jugendlichen finden sich dort Bilder, die die Portale in die geheimnisvolle Welt Imago darstellen. Und so gelangt Wanja in den Zirkus Anima, wo sie den Akrobaten Taro kennen lernt. Doch Wanja ist nicht allein in den Zirkus gekommen, auch Mischa, der ältere Junge aus ihrer Schule, ist dort. Gemeinsam beginnen sie Anima zu ergründen und lernen dabei mehr über sich selbst kennen.

Meine Meinung
Mit diesem Jugendbuch hat Isabel Abedi ein wundersames Abenteuer für ihre Leser geschaffen, Zusammen mit zwei Jugendlichen erkundet man die fantastische Welt von Imago und lernt dabei, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint.

In Wanja wurde eine äußerste sympathische Protagonistin zum Leben erweckt. Sie ist gerade mal 12 Jahre als, doch in ihrem Leben hat sie bereits einiges gefühlstechnisch durchmachen müssen. In ihrem Leben gibt es nur ihre Mutter, von ihrem Vater weiß sie absolut nichts. Nie wird ein Wort über ihn gesprochen, kein Foto ist vorhanden. Es gibt keinen Beweis, dass er jemals an ihrem Leben teilgenommen hatte. Dann jedoch kommt die Einladung zur Ausstellung, die nur Wenige erhalten haben, und die sich ausgerechnet "Vaterbilder" nennt. Dadurch ändert sich so manches in ihrem Leben. Sie lernt nicht nur wer ihre wahren Freunde sind, sondern findet auch den Mut über sich selbst hinauszuwachsen und sich der Wahrheit zu stellen.

Der andere Protagonist ist Mischa. Er ist einwenig älter als Wanja und besucht die gleiche Schule. Auch er hat es in seiner Familie nicht leicht. Eigentlich erscheint er zumeist traurig und gedankenverloren. Ähnlich wie Wanja, erhält er die Einladung zur Ausstellung. Zusammen mit ihr reist er in den Zirkus Anima. Die Besuche der Ausstellung verändern auch sein Leben. Er findet Freunde und kann seiner emotionalen Einsamkeit und Dunkelheit entkommen.

Aus Wanjas Sicht erzählt, erlebt der Leser dieser Geschichte ein gefühlsstarkes Abenteuer. Zusammen mit den Kindern lernt man die Wunder von Imago kennen und den Zauber des Zirkus Anima. Es ist diese Ausstellung, die den Kindern etwas sehr wichtiges offenbart. Sie zeigt ihnen etwas, was sie sich wünschen und doch längst in sich tragen.

In Taro finden sie eine Vertrauensperson. Obwohl es ein und derselbe Mann ist, stellt er für sie doch zwei unterschiedliche Bezugspersonen dar. Er gibt ihnen individuell die Dinge und die Zuwendung, die sie brauchen. Docht nicht nur sie brauchen ihn, auch er braucht sie, wie sie später erkennen müssen.

Das faszinierende an diesem Buch ist sicherlich das Geheimnis um Imago, aber auch jenes über Wanjas Vater. Zudem darf man sich fragen, weshalb sie und Mischa von selben Bild angezogen wurden.Abedi nutzt eine Sprache, die den Leser einfach an die Geschichte fesselt. Eher man sich versieht, ist man bereits mitten im Geschehen. Es geschieht so vieles, das man einfach nicht anders kann als immer weiter zu lesen. Des Weiteren ist das Ganze emotional aufgeladen. Die Handlung der Charaktere aber auch ihre Worte werden begreifbarer und verständlicher.

Die Idee dieser magischen Welt von Imago hat etwas für sich. Sie lässt dem Leser die Hoffnung, dass jemandem etwas Ungewöhnliches passieren kann. Sie zeigt aber auch, dass man aus sich hinaus gehen kann um zu erreichen was man sich wünscht. Manchmal erscheint alles finster, doch man sollte den Kopf nicht hängen lassen. Ein anderer Blickwinkel kann nämlich zeigen, dass alles doch nur halb so schlimm ist.

Fazit
Isabel Abedi erzählt eine wunderbare Jugendfantasy Geschichte. Zwei Jugendliche, die lernen ihre Ängste zu besiegen und über sich selbst hinauszuwachsen. Vom Wunsch angetrieben die Wahrheit zu finden, betreten sie eine magische Welt und begeben sich in ein aufregendes Abenteuer.Auch wenn das Buch an jüngere Leser gerichtet ist, dürften auch ältere Leser ihren Reiz darin finden.