Rezension

Imago

Imago - Isabel Abedi

Imago
von Isabel Abedi

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Immer wenn die 12-jährige Wanja nicht einschlafen kann, beobachtet sie ihren alten Radiowecker, denn sie liebt es, wenn die Kärtchen nach hinten klappen und ein neuer Tag anbricht. Doch eines Abends als die Uhrzeit gerade auf 0:00 Uhr springt, ertönt ein lauter Gong und eine Frauenstimme erklingt. Diese läd Wanja zur Ausstellung der "Vaterbilder" ein. Als ihr wenige Tage später auch noch Zeit und Ort in einem roten Rahmen auf einer Zeitung aufblinken sieht, entscheidet sie sich, dem nachzugehen. Am ersten Besuchstag der "Vaterbilder" besucht sie die Kunstgalerie und sie und eine handvoll anderer Jugendliche werden in eine andere Welt eingeladen. Durch ein Kunstgemälde eines Artisten kann sie die Welt "Imago" betreten, in der sie mit offenen Armen aufgenommen wird. Doch wie ist das möglich? Und warum muss sich Wanja ihr Bild mit Mischa, einem Schulkameraden teilen?

Cover
Auch bei "Imago" wurde das bereits bekannte Design der Abedi-Bücher gewählt. Schwarzes Cover mit einem farblichen Highlight. Dieses Mal ist es ein gelber Bilderrahmen. Zwar hätte ich es passender gefunden, wenn der Rahmen rot (wie im Buch) gewesen wäre, aber schwarz-rot ist ja bereits das Cover von "Whisper" und daher fand ich es eigentlich ganz ok. Die Bücher sind gesammelt im Regal wirklich ein Eyecatcher und zwischenzeitlich kann man bereits am Cover ein Abedi-Buch erkennen.

Das hat mir gefallen
Dieses Buch hat mich verzaubert!! Ein Buch, das eigentlich für Jugendliche gedacht ist (und zu dieser Altersgruppe gehöre ich schon eine Weile nicht mehr), aber auch Erwachsene in eine Welt entführen kann, die einen nicht mehr loslässt. Die Charaktere waren alle dermaßen liebevoll ausgestaltet, dass man einfach nicht anders konnte, als sie ins Herz zu schließen. Wanja ist für ihre Zwölf (bzw. nach ihrem Geburtstag dreizehn) Jahren wirklich reif und hat eigentlich ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter Jo. Die einzige Sache, die die Beziehung der beiden belastet, ist der Umstand, dass Wanjas Vater in der Familie ein Tabu-Thema ist. Wanja wünscht sich aber, endlich zu erfahren, wer ihr Vater eigentlich ist. Auch Flora, eine Freundin von Jo und Wanja, und Mischa muss man einfach liebhaben. Selbst die Klassenkameradinnen von Wanja wurden mit Hintergrundgeschichten ausgestattet und weisen damit eine Tiefe auf, die für solche Nebencharaktere gar nicht nötig gewesen wäre. Abedis Schreibstil ist wie immer leicht und flüssig. Sie schafft es, an den nötigen Stellen ausführlich zu werden und sich knapp zu fassen, wenn die nötig ist. Dadurch hat man richtig den Zirkus Anima vor Augen (und das schafft bei mir fast kein Autor). Schließlich werden in dem Buch einen Haufen wirklich brisanter Themen gut verarbeitet. Mischas alkoholkranke Mutter, dessen gewalttätiger Vater, der Umstand, dass ein Teenager ohne das Wissen um seine Abstammung aufwachsen muss... Und trotz dieser Themen, die man einem Jugendlichen erst mal nah bringen muss, ist "Imago" ein einfühlsamer, spannender, kurzweiliger und lehrreicher Roman geworden, der auch ans Herz geht und einen auch Zuschlagen des Buches nicht mehr loslässt. Zum Schluss bleibt noch das Ende des Buches zu erwähnen. Das "Geheimnis" ist zwar sehr voraussehbar, allerdings überrascht einen der Weg dahin immer wieder auf's Neue.

Das hat mir nicht gefallen
Nichts, absolut gar nichts gibt es an diesem Buch auszusetzen.

Fazit
Dieses Buch muss man lesen!! Isabel Abedi hat mit "Imago" wirklich ein Meisterstück geschaffen, das einen nicht mehr loslässt. Wer das Buch noch nicht gelesen hat: dann wird es Zeit. Und wer es schon gelesen hat: dieses Buch kann man immer wieder lesen
 

Kommentare

AnnaSalvatore kommentierte am 25. März 2015 um 16:57

Es subt ja noch bei mir, kommt jetzt auf jeden Fall höher in der Leseliste!