Rezension

Ein tolles Konstrukt

Das Geheimnis des Schneemädchens - Marc Levy

Das Geheimnis des Schneemädchens
von Marc Levy

Bewertet mit 4.5 Sternen

Suzie Backer trägt in sich das Gefühl, dass ihre Familie einst zu unrecht des Hochverrats beschuldigt wurde und sie hat es sich zum Ziel gemacht, das zu beweisen. Einen ersten Beweis findet sie in einem Flugzeugwrack, das tief im Mont-Blanc gefangen ist, mit eisernem Willen treibt sie dieses Beweiststück auf.
Nun beginnt für Suzie die Suche nach der Wahrheit, doch die ehemalige Gefahr von Suzies Familie, droht auch ihr Nahe zu kommen.
Unterstützung bekommt Suzie allerdings von Andrew Stilman, Journalist der New York Times, er wittert eine große Story und ist obendrein auch völlig fasziniert von Suzie selbst, doch je näher sie der Wahrheit kommen umso unfassbarer wird die ganze Geschichte..

Gestaltung:
Auch wenn das Cover jetzt gar nicht großartig speziell ist mag ich es unheimlich gerne leiden, auch der Titel ist wunderschön, rein vom Klang und passt ganz wunderbar zur Geschichte, mich hat es sofort neugierig gemacht. :)

Meinung:
Ich bin ja ein großer Marc Levy Fan, von daher freue ich mich immer darauf, wenn ein neues Buch von ihm erscheint. Dieses Buch kann man durchaus als Fortsetzung von "Mit jedem neuen Tag" bezeichnen, denn Protagonist Andrew Stilman, spielte in Mit jedem neuen Tag den Hauptprotagonisten, man muss das Buch aber nicht zwingenderweise kennen um Das Geheimnis des Schneemädchens lesen zu können, wichtige Details werden kurz benannt, dennoch würde ich persönlich es immer empfehlen
.
Mit dem ersten Teil rund um Andrew Stilman, hatte ich kleinere Schwierigkeiten was vor allem daran lag, dass ich eine völlig falsche Erwartung an das Buch hegte, denn ich hatte Liebe erwartet und viel eher einen Krimi bekommen, als ich bei diesem Buch hier seinen Namen las, wusste ich also schon viel eher, was mich erwarten wird, zudem ist es im Klappentext selbst auch wesentlich ersichtlicher.

Dieses Buch hat mir dann auch von Anhieb gut gefallen, die Geschichte beginnt schon sehr interessant und ich wurde ziemlich neugierig was sich hinter Suzies Familiengeschichte verbirgt und wie es bei Marc Levy so ist, schafft er es wunderbar Geheimnisse für sich zu bewahren, falsche Fährten zu legen und mich als Leserin ganz schön in die irre zu führen.
Das ganze nimmt eher langsam Form und Gestalt an, so dass ich zwischen drin mal kleinere Längen hatte, aber ich fand sie wurden schnell überflogen und dann ergaben sich neue Hinweise, die meine Gedankenwelt angekurbelt haben, aber so richtig kam ich nicht hinter dem was hier vor sich geht und das bis zuletzt.
Am Ende hab ich dann einen tierisch interessanten Komplott vor mir, der größer und schockierender ist als ich je gedacht hatte, in diesem Buch ist das ganze noch recht politisch angehaucht, was ich sehr gerne mochte. Und auch sonst war ich einfach schwer angetan von dem Konstrukt, dass Marc levy hier erschaffen hat, denn auch wenn er falsche Verdächtigungen erschafft, so bleibt am Ende ein rein logisches Gebdilde zurück, es ist also alles schlüssig und auch alles wichtige geklärt, was ich persönlich immer sehr wichtig finde.

Neben dieser Krimi-Geschichte mochte ich aber vor allem die Charaktere unheimlich gern, Marc Levy schafft es dieser Geschichte Leichtigkeit hinzuzufügen, in dem die Charaktere vielleicht etwas skurril daher kommen.
Das hab ich vor allem bei Suzie Backer so empfunden, sie hat generell einen sehr klaren Verstand, sie weiß was sie tut und was sie will und ihre Mittel dafür, waren teilweise recht verrückt, was mir aber ziemlich viel Freude beschert hat. Zudem ist sie sehr direkt und ehrlich und spricht auch mal Sachen an, die sie eigentlich nicht angehen. Eigentlich hab ich sie als recht unnahbar empfunden, aber da sie charakterlich sehr eigen ist, hatte ich trotzallem das Gefühl ihr nahe zu kommen.
Auch Andrew mochte ich in diesem Teil und das eigentlich wesentlich lieber als noch in "Mit jedem neuen Tag", auch wenn er hier teilweise etwas verloren wirkt, aber ich hatte hier zumindest das Gefühl, dass er besser zur Geltung kam und mehr Persönlichkeit gezeigt hat, was ich sehr schön fand.
Am besten hat mir aber das Zusammenspiel der beiden gefallen, es entsteht keine Liebesgeschichte zwischen ihnen, auch wenn villeicht eine gewisse Faszination vorhanden ist, aber sie agieren sehr gut zusammen und holen so irgendwie das ebste aus dem anderen heraus, das hat mir gut gefallen. Die Chemie hat, mal auf eine etwas andere Art und Weise, gestimmt.

Fazit:
Da ich mich bei diesem Buch viel besser auf das eigentliche Genre einstimmen konnte, hat es mir insgesamt auch besser gefallen als "Mit jedem neuen Tag", es gab vereinzelt etwas langatmige Momente, aber die wurden für mich gut kompensiert und die eigentliche Geschichte, sowie auch das Zusammenspiel der Charaktere, war für mich äußerst gelungen und hat mir viel Freude und Spannung bereitet.