Rezension

Ein Virus der die Welt zerstört - White Horse

White Horse - Alex Adams

White Horse
von Alex Adams

Bewertet mit 2 Sternen

Das ich apokalyptische Romane (egal ob Virus oder Zombies) gerne mag kann man eventuell schon mitbekommen haben. Darum dürfen solche Bücher auch immer wieder liebend gerne mit offenen Armen bei mir einziehen. Doch nicht jede Apokalypse scheint nervenaufreibend zu sein. Zumindest nicht im besten Sinne.
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Zoe wacht eines Tages auf und entdeckt in ihrer Wohnung ein mysteriöses Gefäß. Sie weiß nicht, wie es dort hingekommen ist geschweige denn wer es dort hingestellt haben könnte. Es gibt weder Einbruchsspuren noch hat jemand anderer die Schlüssel zu ihrer Wohnung. Aus Panik will sie den Behälter nicht öffnen, doch kurz darauf passieren merkwürdige Dinge.

Die Menschen beginnen einfach so an mysteriösen Krankheiten zu sterben und auch die Tierwelt verhält sich komisch. Das ganze führt zu einer Apokalypse, die beinahe die gesamte Welt zerstört. Doch Zoe muss sich auf eine Reise machen, denn sie ist schwanger und will ihr Kind beschützen vor dem White Horse Virus.
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Wie schon gesagt, ich mag solche Virus-Die-ganze-Welt-geht-unter Geschichten eigentlich. Aber eben nur eigentlich scheinbar, denn mit "White Horse" bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden. Es hat mich Nerven und Stunden gekostet dieses Buch fertig zu lesen, mehrere Male war ich kurz vor dem Abbruch. Aber ich hasse beinahe nichts so sehr wie ein abgebrochenes Buch.

Aber eines nach dem Anderen. Zuerst beginnt das Ganze ja noch ganz in Ordnung. Eine mysteriöse Geschichte um ein Gefäß, ein bisschen persönliche Note rund um Zoe und ihre n Psychiater. Man kann durchaus gutes von dem Buch erwarten. Die Geschichte switcht dabei immer wieder zwischen zwei Zeitsträngen herum. Einmal erlebt man die Vorgeschichte zum Ausbruch des Virus (mit Damals betitelt) und dann auch noch die Reise von Zoe zu ihrem vorerst unbekannten Ziel (Jetzt). Eigeneltich eine ganz gut Idee, die mir aber immer mehr den Spaß an dem Buch genommen hat.

Den scheinbar scheinen sich die spannenden Phasen im Damals und Jetzt irgendwie genau abzuwechseln. Das wäre ja grundsätzlich nicht verkehrt, wenn dann nicht immer wenn irgendwo gerade ein wenig Spannung aufkommen würde in die andere Zeit gewechsels würde. Scheinbar um die wenigen Spannungsmomente noch weiter hinzuziehen. Denn die Zeitsprünge werden dann immer kürzer, der Fortschritt der spannenden Teilgeschichte langsamer, dafür darf man sich in der anderen Zeit tot lesen. Immer wieder will man gerade wissen wie es jetzt weitergeht, ob irgendjemand in Gefahr ist - Zeitsprung. Auf Dauer wird das immens anstrengend, weil man einfach immer wieder in seinem Adrenalinstoß (der auch nicht gerade so heftig ist) gedämpft wird. Es war ein bisschen so, wie wenn in einer der besten Szenen eines Filmes mitten drinnen plötzlich auf die Werbung umgeschalten wird. Einfach nur nervtötend.

Was dabei noch dazu kommt. Ich hatte immer das Gefühl, weil mir alles schon etwas auf die Nerven gegangen ist, dass es sich noch mehr dahin zieht. Ich habe etwa 20 Seiten gelesen und hatte vom Zeitgefühl irgendwie die Einbildung das mussten mindestens 100 Seiten sein. Einfach weil es mich nicht fesseln konnte. Damit kam mir das Buch immer länger und länger vor.

Außerdem konnte ich mit dem Hauptcharakter Zoe überhaupt nicht warm werden. Irgendwas hatte sie and sich, dass ich sie bis jetzt nicht leiden kann. Somit hatte ich ihre Gefahrenberichte auch noch mit einem "Wurschtigkeitsfaktor" gelesen, der dem Buch auch nicht gerade zum Besten geholfen hat.

Leider für mich wirklich ein Flop, der mit nicht nur einiges an Zeit gekostet hat, sondern auch vorerst Mal meinen Durst nach Apokalypse gestillt hat. Das muss die erste Hälfte von Staffel fünft von Walking Dead am Wochenende erst mal wieder gut machen.