Rezension

Ein wunderschöner Fantasy - Roman

Die Gilde der Rose - Talira Tal

Die Gilde der Rose
von Talira Tal

Bewertet mit 5 Sternen

~~Klappentext:

Durch Intrigen eines abgewiesenen Verehrers wird Freyja Rose im Jahr des Herrn 1616 zum Tode verurteilt. Noch ahnt sie nicht, dass sie tatsächlich eine Hexe ist. In der Nacht zu ihrem achtzehnten Geburtstag träumt sie von ihrer verstorbenen Großmutter. Freyja erfährt, dass ein mächtiger Dämon, Zeratostus, ihre verschwundene Mutter entführt hat und diese nun auf Rettung hofft. Mit Hilfe ihrer beiden magischen Vögel Blitz und Donner und deren Eiern reist Freyja 400 Jahre in die Zukunft, um die Mutter zu retten. Im Kampf gegen den Dämon stehen ihr ein Werwolf, eine Medusa und viele andere Fabelwesen zur Seite.

 

Erster Satz:

In einer uralten Chronik findet man einen Bericht, der Unglaubliches offenbart.

 

Meine Meinung:

Auf dieses Buch wurde ich bereits auf Facebook aufmerksam, vor allem weil es durch das unglaublich schöne Cover heraussticht. Auch der Klappentext weist auf eine spannende und mystische Geschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Als ich darauf hin sogar von der sehr lieben Autorin gefragt wurde, ob ich Lust dazu hätte, ihren Roman zu lesen & zu rezensieren, habe ich mich natürlich sehr gefreut und gleich zugesagt.

 

Anfangs hatte ich jedoch Bedenken, ob die vielen verschiedenen Fabelwesen, wie eine Medusa, Werwolf, Dämon, Hexe, Vampir, Zentaur, Drache, magische Vögel, gemischt mit Zeitreisen in die Zukunft und Vergangenheit und die vielen historischen Elemente doch nicht zu viel des Guten sein sollten. Zum Glück hat sich mein Verdacht jedoch überhaupt nicht bestätigt und ich fand die Mischung einfach nur perfekt!

 

Die sympathische und gütige Protagonistin Freya hat es mir besonders angetan. Dadurch dass sie aus einer anderen Zeit, nämlich der Vergangenheit und Mittelalter stammt, spricht sie natürlich etwas seltsam und ihre Wortwahl ist dementsprechend nicht zeitgemäß. Über ihre Ausdrucksweise musste ich deshalb oft schmunzeln oder darüber, dass ihr die vielen modernen Begriffe völlig schleierhaft blieben. Aber mit Hilfe von dem gutaussehenden Michael (den sie allerdings immer nur mit Michel anspricht) lebt sie sich schnell in ihrem neuen Zuhause ein und schafft es bald sich die heutigen Gepflogenheiten sowie auch die Sprache anzueignen.

Obwohl sie anfangs etwas einen unbeholfenen und naiven Eindruck auf mich machte, ist Freya eine mutige junge Frau, die man einfach ins Herz schließen muss.

 

Die anderen Charaktere waren ebenso gut ausgearbeitet und vor allem zeichneten sie sich durch eine facettenreiche Beschreibung aus. Somit konnte ich mich in sie gut hineinversetzten, sogar in die Antihelden der Geschichte, die man zwar hasst, aber auch ihre Handlungsweise durchaus verstehen kann. Die mystischen Fabelwesen haben es mir vor allem sehr angetan und ich habe schon lange kein Fantasy - Buch mehr gelesen, in dem eine Medusa und eine ganze Zentauren - Familie vorgekommen sind. Deshalb war diese Tatsache eine willkommene Abwechslung für mich.

Neben Freya war Michael mein absoluter Liebling und ich muss sagen, dass ich schon ein bisschen für ihn geschwärmt habe:) Obwohl er nahezu von Frauen umzingelt wird, da er ein heißbegehrter, gutaussehender Typ ist, besitzt er beeindruckende Eigenschaften wie z.B. Treue und einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt, wobei der natürlich nicht übertrieben wirkt, sondern genau so perfekt und angemessen.

 

Der Schreibstil der Autorin ist schön flüssig und locker. Die liebe Talira Tal hat auch immer darauf geachtet, dass ihre Ausdrucksweise auch zu der jeweiligen Zeit passt, somit machte die Zeitreise natürlich sehr viel Spaß und sie erschien mir sehr glaubhaft und durchdacht.

 

Die Handlung ist durchgehend spannend und ziemlich rasant. Dennoch zeichnet sich die Geschichte auch durch tolle Beschreibungen und viele Emotionen aus, die in der ganzen Action nie verloren gingen. Es gab tatsächlich keinen Zeitpunkt, an dem ich mich gelangweilt habe, da keine Stellen im Buch in die Länge gezogen wurden. Deshalb konnte ich diese wunderbare Lektüre auch gar nicht mehr aus der Hand legen.

 

Das Ende fand ich leider etwas vorhersehbar, dennoch habe ich mit den Charakteren immer mitgefiebert. Der zweite Kritikpunkt liegt auch wieder an dem Abschluss der Geschichte, denn meiner Meinung nach wurden einige interessante Fragen nicht beantwortet und das obwohl es scheint, als ob dieses Buch ein Einzelband wäre, denn die Geschichte ist in sich soweit abgeschlossen. Deshalb würde ich mich persönlich über eine Fortsetzung freuen und hoffe, dass diese auch von der Autorin geplant ist:)

 

Zitat:

"Man nennt mich Freyja." Vielleicht gelang es mir, ihn zu beruhigen. Der Mann war mir nicht ganz geheuer, auch wenn er mich gerettet hatte. Er erinnerte mich an ein Tier. Aber an welches bloß?

Mein Plan schien zu funktionieren, er lächelte kurz. Das Lächeln schlug aber sofort in eine ungläubige Grimasse um.

"Freyja? Kein Mensch heißt Freyja. Das ist der Name einer Göttin, soviel ich weiß."

 

Cover:

Das wunderschöne und verspielte Cover ist einfach nur ein Traum! Trotz der vielen Elemente, wie z.B. dem Turm, in dem sich ein Gefängnis befand, in dem Freyja gefangen gehalten wurde, dem Drachen, dem hübschen Gesicht der Protagonistin, Rosen und einem bildschönen Hintergrund, finde ich das Cover nicht überladen. All die kleinen Details geben zudem auch perfekt den Inhalt wieder und kommen in der Geschichte vor. Für mich ist dieses Cover deshalb ein absoluter Eyecatcher, an dem man nicht ohne weiteres vorbei gehen kann.

 

Fazit:

Die Gilde der Rose - Dämonenfessel ist ein wunderschöner Roman über Zeitreisen, in denen mystische Fabelwesen vorkommen. Auch fand ich die historischen Elemente sehr interessant, denn sie boten einen glaubwürdigen und bildgewaltigen Schauplatz. Die Charaktere fand ich allesamt facettenreich und sympathisch. Auch die Antihelden in dieser Geschichte waren auf jeden Fall faszinierend. Für mich ist dieses Buch außerdem eins der spannendsten, das ich seit langem gelesen habe und trotz all dieser unglaublich vielen Elementen und Einflüssen, fand ich es überhaupt nicht verwirrend, sondern im Gegensatz sehr gut durchdacht. Das einzige was ich zu bemängeln hätte, sind ein paar offene Fragen, dennoch beziehen sich diese nicht auf wichtige Details in dieser Geschichte und sind eher nebensächlich. Deshalb gibt es von mir 5 von 5 möglichen Sternen und ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin!

 

Weitere Rezensionen findet ihr auf meinem Blog: Ilys Bücherblog