Rezension

Ein Zeitsturz und seine Folgen

Federflüstern - Holly-Jane Rahlens

Federflüstern
von Holly-Jane Rahlens

 

Wie konnte das nur passieren? Oliver, Rosa und Iris finden sich plötzlich in einem Kuhstall wieder  -  dabei waren sie doch noch vor wenigen Minuten im Schuppen hinter dem Haus ihres Buchclubs „Blätterrauschen“ gewesen! Zu ihrem Glück ist Lucia bei ihnen, die Patentochter der Buchhändlerin Cornelia, die den Buchclub der Kinder anleitet. Erstaunen und Schrecken der Freunde sind riesengroß, als sie von Lucia erfahren, dass sie sich zwar immer noch in Berlin befinden, jedoch im Winter des Jahres 1891  -  immerhin  125 Jahre zurück in der Vergangenheit! Zahlreiche Hindernisse und Gefahren müssen überwunden werden, damit sie in ihre eigene Gegenwart zurückkehren können. Während sich Rosa an merkwürdige Vorkommnisse erinnert, erweist sich Lucia als erstaunlich gut informiert. Und obwohl den Kindern schließlich Hilfe von Seiten des sympathischen Schriftstellers Mark Twain, der gerade in Berlin logiert, geboten wird, geschieht doch immer wieder etwas, das ihre Heimreise verhindert…

 

Wer den ersten Roman „Blätterrauschen“, in dem Oliver, Iris und Rosa einen unfreiwilligen Abstecher ins Jahr 2273 machen, bereits kennt, freut sich über das Wiedersehen mit den drei Kindern, deren unterschiedliche Charaktere sich bestens ergänzen, und fiebert mit ihnen.

In dem neuen Buch „Federflüstern“ nimmt Holly-Jane Rahlens ihre Leser wiederum auf eine spannende Zeitreise mit. In schönem, gehobenem Schreibstil erzählt sie von den Abenteuern der Freunde im Berlin des 19. Jahrhunderts und lässt (ganz nebenbei) viele Sachinformationen mit einfließen. Ihre Geschichte ist lebendig, spannend, humorvoll und lehrreich  - kurz: sie erfüllt auf außerordentlich unterhaltsame Weise die Ansprüche an ein gutes Kinderbuch.

Die Autorin selbst erklärt in einem Interview: „Mir ist es wichtig, dass die Leser die Geschichte voll erleben, mit all ihren Sinnen; wenn ich sie zum Lachen bringen kann – toll! Wenn ich sie zum Weinen bringen kann – wunderbar! Wenn ich sie zum Weinen und Lachen bringen kann – tja, dann habe ich einen Job gut gemacht.“  Und mit „Federflüstern“ hat sie „einen Job gut gemacht“.