Rezension

Eine Hexengeschichte mit kleinen Abzügen

Belle et la magie 1: Hexenherz - Valentina Fast

Belle et la magie 1: Hexenherz
von Valentina Fast

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: **Die neue Reihe der »Royal«-Autorin Valentina Fast!**

Die 17-jährige Isabelle Monvision lebt in den Tiefen eines so geheimen Walds, dass niemand ihn betreten kann, ohne vorher in einen festen Schlaf zu verfallen. Wie alle Hexenmädchen ihres Dorfs muss sie von Kindesbeinen an nicht nur Rechtschreibung und Mathematik lernen, sondern sich auch in der Zauberei üben. Dass das nicht immer so klappt, zeigt sich, als Belle auf einer Pariser Studentenparty den gut aussehenden, aber viel zu arroganten Gaston in eine Kröte zu verwandeln versucht – was ihr nicht ganz gelingt. Doch Belle ist nicht nur irgendeine Hexe, sondern die Tochter der Hexenkönigin, und hat für ihre Fehler geradezustehen. Um den Zauber wieder rückgängig zu machen, muss sie Gaston in den Magischen Wald bringen. Worauf er nur gewartet hat… 

Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan der Royal Reihe und so war ich schon seit dem impress Bloggerlunch auf der Leipziger Buchmesse gespannt auf Valentinas neue Reihe Belle et la magie. Das schrie sofort natürlich alles nach Die Schöne und das Biest und auch als ich den Namen des männliche Protagonisten, Gaston, gelesen habe, dachte ich, dass ein Retelling auf den Leser zukommt. Das war jedoch weniger der Fall und, wie einer der Nebencharaktere an einer Stelle des Buches erwähnte, ist es mehr purer Zufall, dass Belle und Gaston die Namen aus dem berühmten Märchen tragen. Ich war erst leicht enttäuscht aber dann gefiel mir die eigentliche Thematik, Hexen, umso mehr, denn ich bin grade ziemlich im Wahn, was Bücher dieser Thematik betrifft.

Mich hat Valentina Fast wieder komplett in ihren Bann genommen. Ich fand ihren Schreibstil während der Royal Reihe schon sehr angenehm und gleiches gilt nun auch für dieses Werk. Er ist leicht, flüssig zu lesen und so kann man sich nach einem  anstrengenden Tag gemütlich ins Bett kuscheln und lesen, ohne sich groß dabei anstrengen zu müssen. Im Gegensatz zu der Royal Reihe habe ich aber bei Belle et la magie auch so einige Kritikpunkte.

Insgesamt haben mir die Idee hinter der Geschichte und auch die Umsetzung im Allgemeinen ganz gut gefallen. Was mich jedoch gestört hat war, dass so viele verschiedene Fässer aufgemacht wurden. Ich hätte mich sehr über zusammenhängende und komplett durchgehende Story gefreut. Stattdessen scheinen teilweise Nebencharaktere einen zeitweise ebenso wichtigen und doch völlig anderen Handlungsstrang zu besitzen, wie die Protagonistin. Das ist noch nicht alles. Auch mehrere vermeintliche Feinde stehen Belle gegenüber und wenn man an einer Stelle des Buches glaubte, den Hauptkonflikt des Buches gefunden zu haben, stellte er sich später als Nebensache heraus. Genauso ging es auch mit der Fülle an magischen Wesen weiter, die dem Leser allesamt vorgestellt werden, obwohl man noch nicht den Überblick über die Hexenwelt alleine bekommen hat.

Ich bin sehr gespannt auf den Abschluss der Reihe aber hier wäre weniger sicher mehr gewesen.

Fazit: Auch bei Belle et la magie: Hexenherz konnte mich Valentina Fast wieder mit ihrem Schreibstil verzaubern. Dennoch hinkt das Buch hinter der Royal Reihe her. Thematik, Idee und teilweise auch die Umsetzung sind sehr gut, sobald man sich erst mal an den Gedanken gewöhnt hat, dass trotz Belle und Gaston kein Die Schöne und das Biest Retelling vorliegt, für mich war es aber einfach zu viel: Zu viele Nebenstränge, eine zu undeutliche Haupthandlung und eine Fülle von magischen Wesen, obwohl man zu diesem Zeitpunkt nicht mal das essentielle für diese Reihe durchblickt hat. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Vielen herzlichen Dank an den impress Verlag für das tolle *Rezensionsexemplar.