Rezension

Eine Reise zurück zum Glück

Und dann war es Liebe -

Und dann war es Liebe
von Lorraine Brown

„Wenn wir uns jedes Mal das Schlimmste ausmalen, sobald wir die Wohnung verlassen, dann dürften wir gar nichts mehr tun, non?“

Hannah ist vom Pech verfolgt. Alles was schief gehen kann geht schief. Eine Überbuchung, eine unerwartete Zugtrennung, ein zu lauter Waggon und plötzlich wacht man in Paris auf. Der gutaussehende mysteriöse Leo trägt seinen Teil dazu bei, und wie sollte es auch anders sein, sieht Hannah ihren Zug beim Abfahren zu. In nassen Klamotten, wenig Geld, einem verstauchten Knöchel und nur mit ihrer Handtasche und Kamera bewaffnet. Doch statt nun so viele Stunden auf einem Bahnhof zu verbringen, wo Paris so viel zu bieten hat? Hier kommt Leo ins Spiel, und so begibt sich Hannah auf eine abenteuerlichen Ausflug.

Nach einschneidenden Erlebnissen in ihrer Vergangenheit ist Hannah nicht mehr so risikofreudig, stürzt sich nicht mehr ins Abenteuer wie früher. Sie mag es, dass Simon sich um alles kümmert und sie die Kontrolle abgeben kann. Er trifft alle Entscheidungen, und scheint doch irgendetwas vor Hannah zu verstecken. Gleichzeitig stellt sich die nun eher ruhige Hannah in seinen Schatten, und übersieht dabei, das dies keine Beziehung auf Augenhöhe ist. Leo hingegen hat seinen Platz in der Welt gefunden, auch er ist im falschen Zug sitzen geblieben. Durch das gleiche Missgeschick verbunden verbringen die beiden die Stunden bis zur Abfahrt in Paris und lernen dabei nicht nur die Stadt sondern auch sich selbst neu kennen.

„Wenn wir uns jedes Mal das Schlimmste ausmalen, sobald wir die Wohnung verlassen, dann dürften wir gar nichts mehr tun, non?“

Zu Beginn hatte ich mir von diesem Buch etwas mehr Romantik erwartet, und wurde trotzdem positiv überrascht. Dieser Roman beschreibt nicht die typische Liebesgeschichte, und gerade das macht diese Geschichte so erfrischend anders. Behandelt werden auch die Dynamik in einer Beziehung, gegenseitiges Vertrauen und der Wert von Ehrlichkeit und Austausch. Sympathische Charaktere und ein bildreicher und flüssiger Schreibstil, und die Seiten fliegen nur so dahin. Und wer könnte schon einer Rundreise durch Paris an Leos Seite widerstehen? Alles in allem ein schöner, unvorhersehbarer Roman mit sympathischen Charakteren, die einen für einige Stunden nach Paris entführen.