Rezension

Netter Streifzug durch Paris

Und dann war es Liebe -

Und dann war es Liebe
von Lorraine Brown

Bewertet mit 3 Sternen

Aus Versehen landet Hannah im falschen Zugabteil; mit unangenehmen Folgen, denn statt in Amsterdam pünktlich zur Hochzeit ihrer Quasi-Schwägerin einzutreffen, steht sie nun in Paris. Sie ist nicht die Einzige, der dieses Malheur passiert ist, denn auch Musiker Léo steht nun verloren am Bahnhof. Anstatt nun die Wartezeit auf dem tristen Bahngleis abzusitzen, nimmt Léo sie mit auf einen Kurztrip durch die Stadt der Lichter.

Ich bin eigentlich kein Leser von Liebesromanen und nur eher zufällig an dieses Buch geraten; im Endeffekt war ich recht positiv überrascht, auch wenn mich die Geschichte nicht 100%ig überzeugen konnte. Hannah ist eine sympathische Hauptfigur, auch wenn sie mir ab und an gewollt chaotisch daherkam. Ihr fehlt es zudem an Selbstbewusstsein und ihre duckmäuserische Art ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Zum Glück gibt es Léo als Gegenpart, der zwar zunächst unnahbar und verschlossen wirkt, das Herz aber am rechten Fleck hat. Mir ist schon klar, dass diese Charakterkonstellation typisch für das Genre ist, wahrscheinlich auch genau weil Leser*innen es so mögen, ich fand es leider eher stereotyp und nicht ganz so gelungen. Sehr gut gefallen hat mir dagegen der Kurztrip durch Paris an sich. Die beiden streifen alle großen, aber auch kleine und gut versteckte Highlights der Stadt; als Leser ist man voll dabei, die Autorin hat einen tollen Stil, der einen sofort mitnimmt in die Stadt an der Seine. Überhaupt ist der Erzählstil sehr locker und angenehm, die Dialoge sind witzig und lebendig. „Und dann war es Liebe“ ist ein schöner Roman für Fans des Genres, aber auch für genrefremde Leser, die ein bisschen leichten Urlaubsflair mögen.