Rezension

Eine schöne, aber ausbaufähige Geschichte

Saphirtränen - Jennifer Jäger

Saphirtränen
von Jennifer Jäger

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Die junge Wald-Ilyea Niamh weiß schon lange, dass sie anders ist als die anderen ihres Volkes, und nicht nur wegen ihrer saphirblauen Augen. Sie hat noch nie das Lied der Magie vernommen und glaubt auch nicht an diese. Während einer Zeremonie, nach der sie endlich zu den erwachsenen Ilyea gehören wird, wird Niamhs Dorf von Dämonen angegriffen. Als einzige wird sie verschont, doch was wollen diese Monster von ihr?

Meine Meinung:
"Niamhs Reise" ist der erste Teil von Jennifer Jägers neuer "Saphirtränen"-Reihe über die junge Ilyea Niamh. Durch den Prolog, der sehr schön die Schöpfung von Ilyeas Welt durch die Götter und die Erschaffung von vier mächtigen Schmuckstücken beschreibt, wird beim Lesen schon mal eine magische Atmosphäre für das Buch geschaffen. Die eigentliche Geschichte wird von Niamh in der Ich-Perspektive erzählt. Durch die Gegenwartsform erlebt man die Ereignisse zeitgleich mit Niamh mit. Der Schreibstil ist, genau wie die anderen beiden Bücher der Autorin, leicht und flüssig zu lesen.

Die Landschaft konnte ich mir beim Lesen sehr gut vorstellen. Schade fand ich allerdings, dass das von der Autorin erschaffene Volk der Ilyea nicht näher beschrieben wurde. Als Leser habe ich erfahren, dass diese spitze Ohren haben, Magie wirken können und im Wald leben, wobei sich letzteres nur auf die Wald-Ilyea und nicht die Berg- oder Wasser-Ilyea bezieht. Für mich klang das ziemlich nach Elfen aus anderen Geschichten und ich hätte es schön gefunden, wenn deutlicher wäre, was dieses neue Volk der Ilyea denn außer dem Namen von ihnen unterscheidet. Was für eine Art Magie die Ilyea wirken können, war mir auch nicht so ganz klar. Doch da Niamh am Anfang erzählt, dass sie nicht an Magie glaubt, da sie noch keine wirken konnte, hoffe ich auf die nächsten Teile.

Niamh selbst fand ich teilweise etwas seltsam und sie war mir auch nicht unbedingt sehr sympathisch. Nachdem sie von den Dämonen gefangen genommen und von dem Halbdämon Edan die Situation erklärt bekommen hat, hat sie das alles recht schnell hingenommen und noch nicht mal einen Fluchtversuch gewagt. Sie hat zwar darüber nachgedacht, aber erwarten würde ich, dass sie es ausprobiert. Stattdessen freundet sie sich mit ihrem "Kerkermeister" an und himmelt ihn von Anfang an an, was man aber auch auf den Dämon in ihm zurückführen könnte. Edan ist von Anfang an nett zu Niamh und scheint ihr helfen zu wollen, doch in meinem Hinterkopf war immer die Frage, ob er dies wirklich ernst meint.

Fazit:
Der erste Teil "Niamhs Reise" von Jennifer Jägers "Saphirtränen"-Reihe erzählt eine Geschichte in einer eigenen Fantasy-Welt, über die allerdings noch ein paar mehr Details bekanntgegeben werden könnten. Doch trotz einiger Schwachpunkte, die hoffentlich im zweiten Teil behoben werden, war das Buch schön zu lesen und hat mir recht gut gefallen, so dass ich 3,5 von 5 Sternen vergebe.