eine spannende Geschichte, die mich aber nicht ganz überzeugen konnte
Bewertet mit 4 Sternen
Katja Maybach ist eine von mir geschätzte Autorin, deren Bücher ich fast alle gelesen habe. Ihr neues Buch " Die Nacht der Frauen " ist auch wieder eine sehr schöne Geschichte, die allerdings einige Schönheitsfehler aufweist und mich letztendlich nicht ganz überzeugen konnte.
Dalia Rheinberg, mittlerweile mit einem berühmten Künstler verheiratet, kehrt nach zwanzig Jahren wieder in ihre Heimatstadt Wien zurück. Am Neusiedler See, wo ihr Elternhaus steht, sieht sie den Grund ihrer damaligen Flucht wieder vor Augen. Vor zwanzig Jahren fand sie ihre Mutter, die Selbstmord begangen hat, tot in der Badewanne vor. Für sie stand damals fest, dass ihr Vater daran die Schuld trug, der seine Mutter nie genug geliebt hatte und sogar eine Geliebte hatte. Jetzt nach ihrer Rückkehr in ihr Elternhaus, findet sie ihren Vater als alten kranken Mann in einem Sanatorium vor. Er bittet sie, Unterlagen aus seinem Safe einem Anwalt zu übergeben. Dabei findet Dalia Bilder und Briefe ihrer Mutter , die eine wichtige Episode ihrer Vergangenheit beschreiben. Als ihr dann ein Unbekannter einen Brief ihrer Mutter , den sie kurz vor ihrem Selbstmord geschrieben hat, vor die Terrassentür legt, erfährt Dalia von einem wohlgehüteten Geheimnis ihrer Mutter , das sie in ihren Grundfesten erschüttert.
Katja Maybach ist eine tolle Schriftstellerin , ohne Frage . Ihre Bücher sind spannend, enthalten häufig zeitgeschichtliche Themen und ihr flüssiger, unterhaltsamer Schreibstil tut sein übriges, um den Leser ihre Bücher genießen zu lassen. Doch bei diesem Buch hatte ich manchmal das Gefühl , dass sie auf Teufel komm raus ein überzeugendes Buch schreiben wollte, das mir dann doch ein wenig zu konstruiert erschien. Zu zufällig geschahen manche Begebenheiten und ihr Treffen mit ihrem Vater geriet mir zu unglaubwürdig , da sie seit über zwanzig Jahren nicht mehr in Kontakt waren. Auch das Auftauchen des Briefes erschien mir nicht überzeugend genug und der Schluss war zu glatt und aufgesetzt.
Das Buch ist, wie schon erwähnt, gut zu lesen , doch ich bin besseres von dieser Autorin gewohnt und kann deshalb nicht mehr als 4 Sterne vergeben.