Rezension

Elizabeth George ist die Meisterin der menschlichen Abgründe

Bedenke, was du tust
von Elizabeth George

Bewertet mit 4.5 Sternen

Barbara Havers ist mit ihrer eigensinnigen Art in ihrem letzten Fall einen Schritt zu weit gegangen. Die Konsequenzen sind im aktuellen Fall spürbar. Sie steht unter der ständigen Beobachtung ihrer Chefin, die nur auf einen winzigen Fehltritt wartet, um Barbara in die Provinz versetzen zu können. Doch dadurch ist Barbara so eingeschränkt, dass sie kaum zu richtiger Polizeiarbeit zu gebrauchen ist. Dies fällt natürlich auch DI Lynley auf, der wiederum seinerseits einiges hinter dem Rücken der Chefin in die Wege leitet, um Barbara wieder eigenständig an einem Fall arbeiten zu lassen.

Worum geht es:

Das Buch beginnt Jahre vor einem noch nicht näher bekannten Ereignis. Wir lernen Lily und Will kennen, die an einem schwierigen Punkt in ihrer Beziehung stehen. Geht diese aus verschiedenen Gründen, Wills Mutter und Wills beruflichem Misserfolg, zunächst in die Brüche, versuchen sie es Monate später mit einer vorsichtigen Annäherung erneut miteinander. Leider mit tragischem Ausgang.

Wir lernen des weiteren Caroline, Wills Mutter, kennen und seinen Bruder Charlie sowie dessen Ehefrau India. Elizabeth George schafft es auf ihre unnachahmliche Art uns die Charaktere und ihre gemeinsame Geschichte näher zu bringen und hat mich so von Beginn des Buches an gefesselt.

Nach diesen einleitenden Kapiteln nähert man sich der heutigen Zeit und es kommt zum Todesfall von Clare Abbott, einer Bestsellerautorin und außerdem Arbeitgeberin von Caroline. Zunächst wird von einer natürlichen Todesursache ausgegangen, doch Clares Lektorin Rory Statham kann das nicht glauben. Sie macht Barbara Havers auf den Falll aufmerksam, die ihrer Chance gekommen sieht, sich endlich wieder als gute Polizistin beweisen zu können. Wie sich schnell herausstellt sind Ermittlungen in diesem Fall angebracht, als auch Rory Statham mit Verdacht auf Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wird.

Doch die Ermittlungen stellen sich als schwierig heraus. Ergeben sich zwar schon bald mögliche Verdächtige und Tathergänge, doch ein Motiv bleibt lange verborgen. 

Ein neuer Fall für Havers und Lynley, dessen Charaktere und insbesondere die Auflösung unter die Haut gehen und mich sicher noch lange verfolgen werden.

Grandios und abgründig!