Rezension

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Entführung in eine andere Welt

Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin - Tanja Kinkel

Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin
von Tanja Kinkel

Bewertet mit 5 Sternen

Allgemeines:

„Manduchai – Die letzte Kriegerkönigin“ ist ein historischer Roman der inzwischen wohl weltbekannten Autorin Tanja Kinkel. Er ist im Jahr 2014 bei Droemer erschienen und hat 592 Seiten. Das Buch ist hochwertig gestaltet, in einem qualitativen Einband mit Lesebändchen. Zum Cover lässt sich sagen, dass es mich auf jeden Fall neugierig gemacht hat. Ein (mongolisches) Mädchen, das aus einer Milchschale trinkt und den Leser ansieht, ist dort abgebildet. Es wirkt fast ein wenig unheimlich.

Inhalt:

„Die Geschichte Chinas und der Mongolei wurde durch sie geprägt: Manduchai, Königin der Mongolen, Wan, die wahre Herrscherin auf dem Drachenthron.

Sie sind die mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit - zu einem hohen Preis:
Manduchai muss sich gegen ungeheure Widerstände bis an die Spitze der Mongolenheere kämpfen. Ihr gefährlichster Rivale dabei ist ausgerechnet ihre große Liebe. Doch es gelingt ihr, und sie kann das Volk Dschingis Khans noch einmal zur alten Größe führen.
Wan war zunächst die Kinderfrau des chinesischen Kaisers, dann seine Geliebte, ehe sie in den Rang der kaiserlichen Konkubine aufstieg und zur wahren Herrscherin Chinas wurde. Trotzdem musste sie tagtäglich um die Gunst des Kaisers gegen Eunuchen, Minister, Kriegsherren und junge schöne Rivalinnen kämpfen. Doch erst in Manduchai erkennt sie die ebenbürtige Gegnerin, die ihr gerade geformtes Reich gefährdet. So gibt sie den Neubau der total verfallenen großen Mauer in Auftrag.
Als sich die Frauen nach Jahren der Intrigen und Kriege, nach Jahren des Mordens gegenüberstehen, wissen sie, dass es in ihren Händen liegt, ob das Töten weitergeht ...“

Meine Meinung:

Wir haben es hier mit einem Buch zu tun, das großartig ist. Ich wurde regelrecht in die Welt der Protagonisten entführt und habe eine sehr faszinierende Zeit dort verbracht. Tanja Kinkel versteht es, dem Leser bildhaft zu vermitteln, in welcher Lebenswelt er sich befindet. Die Protagonisten werden sehr klar gezeichnet, ich hatte von ihnen allen eine detaillierte Vorstellung im Kopf. Die Zeit, in der das Buch spielt, ist wirklich eine ganz andere Zeit als die heutige. Frauen waren damals nicht hoch angesehen, was das Buch für mich noch viel mehr zu einem guten Buch macht – die Protagonistinnen sind zwei starke Frauen, die sich in einer Welt voller Männer durchzusetzen verstehen. Von so etwas liest Frau natürlich gerne… aber Kinkel hat es geschafft, die Geschichte glaubhaft zu machen. Für mich könnte alles wirklich so gewesen sein. Und das ist doch das großartigste, was ein historischer Roman schaffen kann, oder?

Fazit:

Dieser historische Roman wird von mir eindeutig mit 5 Sternen bewertet. Der einzige negative Punkt ist für mich der Klappentext. Er verrät ein wenig zu viel. Da er jedoch nicht direkt zum Buch gehört, werde ich dafür keinen Abzug in der Wertung vornehmen. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nicht viel von Tanja Kinkel gelesen habe. Sie hat mir aber eindeutig Lust auf mehr gemacht, vielleicht entwickle ich mich ja jetzt zum Fan der Autorin.