Rezension

Enttäuschend

Ich würde dich so gerne küssen - Patrycja Spychalski

Ich würde dich so gerne küssen
von Patrycja Spychalski

Inhalt
Friedas Leben ist anders, als sie es sich vorstellt. Mit ihren strengen Eltern, die sie kaum vor die Tür lassen, hat sie es nicht gerade leicht. An ihrem Geburtstag lernt sie den Musiker Jeffer kennen, einen Rebellen, der sich von niemandem etwas sagen lässt und bei dem die Mädchen reihenweise in Ohnmacht fallen – nur Frieda nicht. Sie ist fasziniert von diesem unabhängigen Gitarristen, aber die Schmetterlinge, die alle anderen Mädchen in seiner Gegenwart in seiner Gegenwart spüren, fehlen bei ihr. 

Dennoch, zwischen ihnen entsteht eine seltsame enge Bindung und die beiden fangen an, sich regelmäßig zu treffen. Sie übernachten sogar zusammen in einem Bett, aber mehr als zufällige Berührungen passieren nicht. Als ihre Eltern spontan für mehrere Wochen verreisen, trifft Frieda einen verrückten Entschluss: sie zieht bei Jeffer ein. 

Obwohl ihre beste Freundin alles andere als begeistert ist, lässt sie Frieda gehen. Schließlich hat sie die beiden bekannt gemacht. Obwohl Jeffer immer wieder Bemerkungen fallen lässt, dass er Frieda gerne küssen würde, blockt sie ab. Diese Gefühle sind einfach nicht da. Bis Jeffer sie dann doch küsst…

Meine Meinung

Ich weiß nicht genau, was ich von Ich würde dich so gerne küssen halten soll. Ich hatte mehrere Vorstellungen, was in der Geschichte passieren könnte, doch letztendlich ist nichts davon passiert. Eigentlich ist gar nichts passiert. Die Geschichte plätschert ziellos vor sich hin, scheint sich nicht entscheiden zu können, ob sie eine Geschichte über Freundschaft, Liebe oder das Erwachsenenwerden erzählen will, und entscheidet sich schließlich für nichts davon. 
Frieda, der Ich-Erzählerin, stehe ich zwiegespalten gegenüber. Einige Charaktereigenschaften gefallen mir sehr gut und ich dachte beim Lesen: Das kommt mir bekannt vor, so ging es mir auch schon einmal.

In anderen Punkten verstehe ich sie nicht und könnte mir nicht einmal vorstellen, mit ihr befreundet zu sein. Während sie so schwierig ist, bleiben alle anderen Figuren sehr blass. Auch von Jeffer bekomme ich kein richtiges Bild im Kopf. 
Sprachlich ist es okay, sehr auf jugendhaft gemacht, nicht schön, aber auch nicht schlecht. Genauso wie der Rest nichts Besonderes, nichts das hervorsticht oder irgendwie haften bleibt. Ich würde dich so gerne küssen ist eine Geschichte, die man zwischendurch lesen kann, die man immer wieder aus der Hand legen und wieder aufgreifen kann. Mir hat die Spannung gefehlt und ich wusste bis zum Ende nicht, worauf sie hinauslaufen sollte. Das Ende selbst war für mich unbefriedigend, ich habe weiter gelesen, weil ich gehofft habe, dass noch etwas passiert, aber das ist nicht eingetroffen.

Schade. Ich hatte mir viel mehr von der Geschichte versprochen. Vielleicht liegt es daran, dass der Klappentext so vielversprechend war und die daraus erweckten Erwartungen, vor allem an den Kuss, nicht erfüllt wurden.