Rezension

Erschreckend realistisch und unglaublich spannend

The Evil Me - Stefanie Hasse

The Evil Me
von Stefanie Hasse

In The Evil Me geht es um Monica, die in einer sehr modernen Zukunft lebt, in der die Hightech-Industrie von MindNet angeführt wird. MindNet stellt unter anderem MindLogs her, ein Implantat mit dem es möglich ist, verschiedene Funktionen mit dem Kopf zu steuern. Auch Monica kann den Tag kaum erwarten, an dem ihr endlich ihr MindLog eingesetzt wird und sie fiebert ihren 18. Geburtstag schon entgegen. Doch als es endlich soweit ist, passieren auf einmal merkwürdige Dinge. Die Personen in ihrer Umgebung fangen an, sich seltsam und untypisch zu benehmen und auch Monica hat immer wieder Blackouts, die sie sich nicht erklären kann. Zusammen mit ihren Freunden geht sie diesen Vorfällen auf den Grund und merkt dabei nicht, wie sie sich immer mehr in Gefahr begibt.

Die Thematik dieser Geschichte hat mich sofort interessiert und gefesselt, da sie erschreckend realistisch wirkt. Während des Lesens musste ich immer wieder daran denken, dass unsere Zukunft vielleicht ähnlich aussehen könnte. Auch heute schon ist die technische Entwicklung weit fortgeschritten und beim Gedanken daran, dass so eine Entwicklung wie das MindLog in The Evil Me in die falschen Hände fallen könnte, bekomme ich eine Gänsehaut.

Geschrieben ist die Geschichte aus der Sicht von Monica jedoch in der dritten Person. Dadurch fiel es mir etwas schwerer, mich mit ihr zu identifizieren. Nichtsdestotrotz war mir Monica sehr sympathisch, besonders da sie aktiv etwas gegen ihre Blackouts unternehmen wollte und die Sache logisch angegangen ist. Trotz der vielen Eindrücke und Ereignisse, die sie verarbeiten muss und der schlagartigen Wendung, die ihr Leben plötzlich nimmt, behält sie einen kühlen Kopf.
Insgesamt sind die Hauptcharaktere sehr facettenreich und vielschichtig, die Nebencharaktere bleiben dagegen jedoch unscheinbar und blass. Jedoch wirkten alle Figuren auf mich undurchschaubar und geheimnisvoll, so als würden sie irgendetwas verbergen. Dies hat die Spannung ungemein gesteigert, da man nicht wusste, wem man nun vertrauen konnte und wer oder was wirklich hinter diesen seltsamen Vorfällen steckt. Gesteigert wird diese Spannung noch durch einzelne Kapiteln aus der Sicht eines Ich-Erzählers, der scheinbar der Verursacher dieser Blackouts ist. Die Autorin hat mich immer wieder auf die falsche Fährte gelenkt, denn gerade als ich dachte, ich wüsste, wer verantwortlich ist und wie Monica ihn oder sie stoppen könnte, hat Stefanie Hasse die Geschichte wieder in eine völlig neue Richtung gelenkt und so musste ich alle meine Vermutung wieder über den Haufen werfen. Dadurch wollte ich nur umso mehr erfahren, wie es weitergeht.
Anfangs fand ich es jedoch ein bisschen schwer, alle Zusammenhänge zu verstehen und der Geschichte zu folgen. Erst am Ende lassen sich alle Einzelteile zu einem Gesamtbild verknüpfen.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Das Ende ist sehr abrupt und der riesige Cliffhanger verlangt förmlich nach einer Fortsetzung. Ich bin schon gespannt, zu erfahren, wie es mit Monica und ihren Freunden weitergeht.