Rezension

Etwas extrem

Passagier 23 - Sebastian Fitzek

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Kritik:

Cover: Ein Bullauge mit Blick aufs Meer. Sieht erst mal nicht gleich nach Thriller aus. Für mich ein eher langweiliges Cover.

Handlung: Ein verschrobener, seelisch völlig kaputter Ermittler ist unser Protagonist. Gestört und für immer gebrochen durch den Tod von Sohn und Ehefrau auf einem Kreuzfahrtschiff vor 5 Jahren. Und ausgerechnet auf ein solches, nein auf genau das Schiff, kehrt er nun zurück. Dabei erwartet unser wieder eine verstrickte Suche nach der Wahrheit. Was ist mit Anouk passiert? Wer ist Gerlinde? Und wie passt der Kapitän in die Geschichte? Und der Sportler im Prolog? Der scheint so gar nicht hinein zu passen. Wie schon in “Noah” schafft es Fitzek mich an sein Buch zu binden. Wenn ich nicht eine Seite nach der anderen umgeblättert habe, habe ich es auf dem Hörbuch weiter gehört, um nichts zu verpassen und endlich hinter die Geschichte zu kommen. Ein echter Pageturner. Sicher wieder ein Tabuthema, das er hier anpackt. Doch es scheint möglich. Dennoch war mir das Ende auch etwas zu abstrus. Bis dahin war ich ganz Feuer und Flamme, doch das Ende hat es für mich etwas kaputt gemacht.

Charaktere: Die Hauptfigur ist sicher etwas abgewrackt, aber Martin Schwartz war mir immer sympathisch und er tut mir irgendwie wirklich Leid, was er hier im Laufe des Buches erfahren und erleben muss. Fitzek meint es nicht gut mit ihm. Eine Schocknachricht nach der andern.

Dabei die mysteriöse schrullige Gerlinde. Auch sie ist irgendwie goldig, doch man fragt sich immer, führt sie noch was anderes im Schilde.

Dann noch Julia Stiller und ihre Tochter Lisa. Auch hier ist nichts so, wie es scheint.

Stil/Gliederung: Sehr kurze Kapitel, die auch noch mit Cliffhangern enden. Dazu ständige Perspektivwechsel. Fitzek weiß es Spannung aufzubauen.

Fazit:

Extreme. Extreme Charaktere, extreme Story, extreme Wendungen. Ein wie immer spannender Fitzek, mit interessantem Grundthema – dem Verschwinden von Passagieren an Bord von Kreuzfahrtschiffen. Doch mit einem etwas abstrusen Ende. Zumindest für mich kommt das Buch nicht ganz an “Noah” ran.