Rezension

Familie

Die Farben der Sonne - Brita Rose-Billert

Die Farben der Sonne
von Brita Rose-Billert

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem Tod seiner Mutter lebt Walter McKanzie in den Straßen Chicagos. Dort hat er sich den Namen BlueLightShadow verdient. Bei einem fürchterlichen Gewitter stellt sich ein alter Indiander mit Blue und Gabriel, einem anderen Jungen, unter und erzählt eine Geschichte und behauptet, dass Blue zur Familie gehört. Blue ist entrüstet.

Das Jugendamt macht Blues Vater Frank ausfindig, der seinen Sohn seit Jahren nicht mehr gesehen hat, und verlangt, dass dieser sich um Blue kümmert oder dass er das Sorgerecht an den Großvater abtritt. Da Frank keine Zeit hat, sich um den Jungen zu kümmern, tritt er sein Sorgerecht ab und will Blue zu seinem Großvater bringen. Aber der 12jährige will nicht. Aber als er hört, dass seine Halbschwester, die er schon eine Weile nicht gesehen hat, auch dort sein wird, macht er unverbindlich mit.

Bald schon erkennt Blue, dass er mit Bonnie nicht nur eine Schwester hat, sondern eine riesengroße Lakota-Familie gewinnt, die ihn in die Familie der Steinpferde aufnimmt und ihn so akzeptiert, wie er ist. Das Leben in der Pine Ridge Indianerreservation ist gänzlich anders als das Leben, das Blue bisher kannte und er muss viel lernen.

Blue ist ein intelligenter Junge, der einerseits stur und unabhängig ist, aber dem Fremden so offen gegenüber steht, dass er sich schnell in seine neue Situation hineinfindet. Die Großeltern sind warmherzig und lassen ihrem Enkel die üblichen Lakota-Freiheiten, damit er seinen Weg finden kann. Frank übernimmt Verantwortung für Blue, auch wenn er das Sorgerecht abgibt. Er verhält sich seinem Sohn gegenüber so, dass dieser ihn nicht nur akzeptiert, sondern als Vorbild nimmt und Anwalt werden möchte.

Die Geschichte ist wundervoll erzählt und gibt einen guten Überblick, über das Leben in der Reservation und die Lebensweise der heutigen Indianer. Auch heute noch spielen die Pferde eine große Rolle. Sie sind für die Lakota Brüder und Schwestern. Daher ist es besonders schmerzlich für die Familie, als plötzlich alle Pferde verschwunden sind.

Das Buch ist unterhaltend und informativ, bewegend und spannend. Empfehlenswert!