Rezension

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Fans von Fitzgerald werden begeistert sein

Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte - Emily Walton

Der Sommer, in dem F. Scott Fitzgerald beinahe einen Kellner zersägte
von Emily Walton

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wer war Scott Fitzgerald? Man kennt seine Werke (allen voran „Der große Gatsby“), doch wie lebte er, wer war er wirklich, was beeinflusste sein Schaffen? Diesen Fragen geht Emily Walton auf den Grund. Sie entführt den Leser in die zwanziger Jahre an die Côte d’Azur mitten ins Künstlermilieu.

Das Buch ist unterhaltsam wie ein Roman, dabei ist es genau genommen ein Sachbuch. Da es sich jedoch mehr mit der Person und dem Umfeld im Sommer in Frankreich beschäftigt, bekommt Fitzgerald eine menschliche Dimension, die im normalen Unterrichtsgeschehen gerne mal „vergessen“ wird bzw. in den Hintergrund rückt. Fitzgerald ist einerseits extrem sensibel, andererseits nach außen hin alles anderes als das. Gerade sein Alkoholkonsum, seine Neidgefühle gegenüber seinem Freund Hemingway, die problematische Beziehung zu Zelda, oder auch sein „Partyverhalten“ machen Fitzgerald spannend. Sein Leben war nun alles andere als glatt verlaufen und das zeigt die Autorin auch schonungslos auf. Der Stil ist interessant, nachvollziehbar und unterhaltsam. Die Autorin weckt das damalige Lebensgefühl und schafft spielerisch leicht die Beziehungen zwischen verschiedenen Künstlern unterhaltsam darzustellen, sowie die Schreibblockaden des Literaten zu erklären. Nebenbei weckt das Buch Lust wieder mal nach Südfrankreich zu fahren und das besondere Flair zu erleben.

Ein kleines, aber feines Büchlein, welches mehr ist, als ich zunächst erwartet hatte.  Neben dem extrem gut recherchierten Inhalt überzeugte mich auch die Aufmachung des Buches mit Lesebändchen. Für knapp 20 Euro sollte man das allerdings auch erwarten dürfen…Buchliebhaber und Fans von Fitzgerald werden begeistert sein!