Rezension

Für Vintage-begeisterte Mütter perfekt!

Aimées geheimer Wunsch - Kelly Doust

Aimées geheimer Wunsch
von Kelly Doust

Bewertet mit 4 Sternen

Kelly Dousts erstes Buch im Belletristik-Bereich ist ein ambitionierter und detailverliebter Roman, der alles hat, was das Frauenherz begehrt.

Bisher hat Doust DIY-Bücher und einen 'autobiographisch angehauchten Moderatgeber' veröffentlicht. 'Aimées geheimer Wunsch' ist nur ihr erster 'richtiger' Roman. Er lebt von der Liebe der Autorin zu Mode und Accessoires, geht aber überraschend anspruchsvoll in die Tiefe und erinnert mit seinen historischen Einschüben an typische Historienromane wie z. B. 'Die Teerose'.

1891 fertigt Aimée einen üppigen Schmuckkragen für ihr Hochzeitskleid. Verbittert und beschämt über die Zurückweisung eines anderen Mannes, den sie glaubte, zu lieben, stickt sie eine versteckte Botschaft in den Kragen, die durch viele Jahrzehnte,  in denen der Kragen von Besitzerin zu Besitzerin wandern wird, verborgen bleibt.
In der Gegenwart fällt der Auktionatorin Maggie der Kragen in die Hände. Wie auch bei den Trägerinnen vor ihr scheinen die Beziehungen zu ihren Lieben nun in besonderen Aufruhr zu geraten und Maggie muss sich darüber klar werden, was ihr ihre Familie(n) bedeuten.  

Kelly Doust hakt mit ‚Aimées geheimer Wunsch’ alles ab: den modernen Zwiespalt einer berufstätigen Mutter, Liebe und Lust, Historisches, Mode und Accessoires. Emotional und mit einem besonderen Blick für die kleinen Details schreibt die Autorin sowohl in der Gegenwart wie auch der Vergangenheit. Ihre Passion ‚Vintage’ merkt man dem Roman daher durchweg an, was ihn für gleichsam Begeisterte dieser Richtung zu einem wahren Genuss werden lässt. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Geschichte des Kragen, die ein gutes Jahrhundert umfasst, nicht lückenlos erzählt wird, bzw. leider zwei, drei größere Fragen zu dem Schicksal der Trägerinnen offen bleiben. Dieser ‚Mut zür Lücke’ ist aber vielleicht auch einfach Geschmacksache. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, über diese Autorin gestolpert zu sein und freue mich auf zukünftige Werke.