Rezension

Gärten und Krieg

Blüte der Zeit -

Blüte der Zeit
von Sabine Weiss

Bewertet mit 3 Sternen

1672 herrscht Krieg in den Niederlanden. Innen wie außen. Der junge Oranier Wilhelm eigentlich König wird vom Parlament vollkommen ausgebremst. Die Kaufleute haben das Sagen. Gleichzeitig bedrängen die Franzosen und Engländer von allen Seiten das Land. Die Bevölkerung leidet sehr unter diese Situation. Stellvertretend für diese Gruppen wird das Schicksal von Paulus einem jungen Adeligen aus dem Kreis von Wilhelm und Max einem jungen Gärtner auf der Flucht erzählt. Max kommt mit seiner Familie nach Brandenburg, wo der dritte Erzählstrang erzählt wird. 
Lange Zeit laufen die Stränge parallel. Wir erfahren von dem Kriegs Geschehen durch Paulus, viel über Gärten und das geplante Anlegen mit Wasserspielen und raffinierten Beeten die zum Lustwandeln anregen. Gleichzeitig lernen wir durch Elvina das Leben der gehobenen Bürgerschicht am Hof des Kurfürsten kennen. Es ist die Zeit nach dem 30jährigen Krieg. Eigentlich will in diesem Teil von Europa niemand mehr etwas vom Krieg hören, sondern sich nur noch dem Wiederaufbau und den schönen Seiten des Leben widmen. 
All diese Themen hat die Autorin sehr gut integriert, detailliert und spannend erzählt. 
Der Wechsel zwischen den einzelnen Strängen war abrupt, einerseits unterstützte das die Spannung, auf der anderen Seite störte es den Lesefluss.
Die meiste Sympathie lag für mich bei Max und Elvina, denn das politische Geschehen in den Niederlanden hat mich einfach nicht so sehr interessiert. Vielleicht lag es daran das dieses Thema sehr komplex war und von den beiden anderen Strängen überlagert wurde .Alleine und ausführlicher könnte es ein spannender Teil werden. Die Beschreibung der Gärten waren natürlich ein Highlight, gerne würde ich sie mal sehen.