Rezension

ganz anders als erwartet

Der Duft der Träume - Care Santos

Der Duft der Träume
von Care Santos

Bewertet mit 2.5 Sternen

Care Santos
Die spanische Autorin Care Santos wurde 1970 nördlich von Barcelona, geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. Mit 14 Jahren gewann sie ihren ersten Schreibwettbewerb. Mit 25 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, eine Sammlung von Kurzgeschichten. 
Care Santos studierte Jura und spanische Philologie an der Universität von Barcelona. Sie schrieb Kurzgeschichten für die spanischen Zeitungen Barcelona, ABC und El Mundo. 
Cover
Der Roman der Duft der Träume hat ein verspieltes Cover mit einem gemusterten Hintergrund, Weintrauben, einer Schöpfkelle flüssiger Schokolade und einem Teil eines Topfes voller Schokolade.
Unter der Schöpfkelle sehen wir Schokoladenspritzer auf dem gemusterten Hintergrund. Die Schrift ist verspielt.  Die Farbgebung ist beige, braun, lila, rot-braun.
Der Titel erschließt sich mir nicht, da es in dem Buch nicht um Träume geht.
Inhalt
Das Buch handelt von einer Schokoladenkanne es beginnt mit ihrer Zerstörung „16 Scherben und eine Tube Alleskleber“ in unserer Zeit und endet mit Ihrer Entstehung im 18 Jahrhundert. 
Die Schokoladenkanne befindet sich durch die Jahre immer wieder im Besitz interessanter Frauen. Das Einzige was die Protagonistinnen verbindet ist Barcelona, der zeitweilige Besitz der Kanne und die Liebe zur Trinkschokolade. 
Wir treffen Sara Inhaberin einer Confiserie, Aurora ein einfaches Dienstmädchen, Mariana die Gattin eines Chocolatero und Madame Adélaïde, die Tochter des französischen Königs Ludwig XV., für die die Schokoladenkanne einst hergestellt worden war. 
Die Kulisse ist das wundervolle Barcelona.
Schreibstil
Jeder Teil des Buches für sich ist gut geschrieben und flüssig zu lesen. Leider wird keine Geschichte abgeschlossen und viele Fragen bleiben offen. Es wäre eine Zusammenreihung von Kurzgeschichten verschiedener Genres, von Erzählstilen und Erzählperspektiven, wäre da nicht der rote Faden - ach nein die Schokoladenkanne. Wobei die Schokoladenkanne eher im Hintergrund steht und als Nebendarsteller bezeichnet werden könnte.
 Interessant finde ich das die Erzählweise immer zu der Zeit passt in der die jeweilige Geschichte spielt.
Für wen     
Der Roman ist eher ein historischer Frauenroman.
Opernliebhaber entdecken sicherlich noch die eine oder andere versteckte Botschaft, die mir entgangen ist. 
 
Fazit
Tolle Idee, die man hätte besser umsetzen können.      
Sicherlich hat die Autorin sich viel Mühe mit ihrem Roman gegeben, für mich bleibt er oberflächlich und der „Funke“ springt nicht über. 
Viele Feinheiten sind mir erst beim zweiten Blick aufgefallen. 
Aber auch wenn ich etwas ratlos zurückbleibe, nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise zurück in die Geschichte mit anschaulichen Impressionen von Barcelona und Einblicken in das bürgerliche Leben -  immer dabei die Schokoladenkanne und der Luxus der Trinkschokolade.