Rezension

Gelungener Auftakt einer Toskana Trilogie

Die Tochter der Toskana - Karin Seemayer

Die Tochter der Toskana
von Karin Seemayer

Bewertet mit 5 Sternen

Antonella ist in einem kleinen Dorf in den Apuanischen Alpen aufgewachsen.
Die Bevölkerung in den kleinen Dörfern lebt meist von der Schafzucht. Die Männer gehen mit den Schafen im Herbst in die Maremma und kommen erst im Frühjahr zurück da es in den Bergen zu wenig Futter gibt.
So sind die Frauen im Winter auf sich alleine gestellt.
Antonella ist mit dem Sohn des Müllers verlobt und träumt von einem angenehmeren Leben da die Familie wohlhabender ist. Doch dann lernt sie die echte Seite des Müllersohnes kennen und flüchtet aus dem Dorf. Antonella will nach Genua wo ihre Tante als Köchin arbeitet.

Mit ihrem Historischen Roman „Die Tochter der Toskana“ entführt Karin Seemayer den Leser nach Italien der 1830er Jahre.
Ich habe bisher einige Bücher über die Freiheitskämpfe und die Revolution in Russland und in Frankreich gelesen aber bei Italien war es mir gar nicht bewusst, dass es auch hier Freiheitskämpfer gegeben hat.
Die Carbonari, die dem Leser in diesem Buch begegnet sind so eine geheime Vereinigung. Sie kämpfen für ein vereintes Italien und gegen die Unterdrückung der Habsburger, der Bourbonen und dem Papst.
Marco ist ein Mitglied dieses Geheimbundes und begleitet Antonella auf ihren Weg nach Genua. Natürlich gibt er sich Antonella gegenüber nicht zu erkennen. Die beiden reisen als Ehepaar damit man weder Antonella, die bestimmt von ihrer Familie gesucht wird oder ihn der als Aufständler und als Deserteur gesucht wird so leicht aufspüren kann.
Es macht Spaß zu erleben wie sich Antonella im Laufe des Buches verändert. Aus dem scheuen Mädchen wird eine wissbegierige und starke junge Frau. Marco der zu Beginn nicht so recht weiß wo er hingehört fühlt sich zu Antonelle hingezogen und auch Antonella hat Gefühle für Marco.
Beide sind mir im Laufe der Geschichte richtig ans Herz gewachsen.
Karin Seemayer hat mich mit ihrer Geschichte richtig gefesselt. Zum einen beschreibt sie die Landschaft so visuell, dass ich in Gedanken mitreisen konnte, zum anderen hat sie ihren Charakteren Leben eingehaucht. Bei mir ist ein richtiges Kopf Kino entstanden. Dazu kann man noch einiges über die politischen Hintergründe des Landes erfahren.
Das Lesen von „Die Tochter der Toskana“ hat richtig Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Das Gutshaus in der Toskana“.