Rezension

Sehr empfehlenswert

Die Tochter der Toskana - Karin Seemayer

Die Tochter der Toskana
von Karin Seemayer

Bewertet mit 5 Sternen

Antonella lebt 1832 in dem kleinen Dorf Cerreto in der Toskana. Die Menschen dort haben kein leichtes Leben und Väter sind froh, wenn sie ihre Töchter verheiratet haben. Antonella soll den Sohn des reichen Müllers heiraten. Aber sie hat ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben, sie möchte Wein anbauen und kochen. Als Marco in dem Dorf auftaucht, der nach Genua will, sieht sie eine Chance, ihren Träumen doch noch näher zu kommen und  schließt sich ihm an, denn die Reise ist gefährlich. Die Habsburger haben die Herrschaft in der Gegend und allerorten regt sich gegen diese Herrschaft Widerstand. Mit der Zeit fühlt sich Antonella zu Marco hingezogen, doch der hat seine Geheimnisse.

Schon das Prequel „Die Tochter der Toskana – Wie alles begann“ hat mich gepackt und ich musste dieses Buch unbedingt lesen. Ich mag den tollen und flüssig zu lesenden Schreibstil der Autorin Karin Seemayer .

Die Menschen haben in jener Zeit die Herrschaft der Habsburger satt. Sie wollen selbst bestimmen. Der Geheimbund der Carbonari hat sich der Aufgabe verschrieben, den Habsburgern die Macht zu entreißen. Zu diesem Geheimbund gehört auch Marco, der in Wirklichkeit der desertierte Michelle ist. Sein Vater hat ihn zum Militär gedrängt und Michelle war das lieber als studieren zu müssen. Doch wirklich wohl fühlt er sich nur in den Weinbergen seiner Familie.

Antonella hat als Frau keine Wahl, sie muss dem Vater gehorchen, der sie verheiraten will, um einen Esser weniger zu haben. Wenn dann der Bräutigam auch noch aus wohlhabender Familie kommt, umso besser. Doch Antonella will sich nicht fügen und nutzt die erst beste Gelegenheit, um der Hochzeit zu entkommen und ihre Träume wahr werden zu lassen. Dabei ist es nicht so, dass sie diesem Fremden gleich verfallen wäre, nein, Gefühle kommen erst mit der Zeit ins Spiel und als ihr Marco dann sein Geheimnis erzählt, muss sie eine Entscheidung treffen.

Es ist gefährlich für die beiden und sie haben eine Reihe von Herausforderungen zu meistern. Es ist schön zu erleben, wie sich Antonella von der ungebildeten Bauerntochter zu einer mutigen und starken Frau entwickelt. Aber nicht nur sie, auch Michelle entwickelt sich weiter und legt seine rebellisches Verhalten ab.

Das Buch ist ungemein packend, es fiel mir schwer, das Lesen zu unterbrechen. Gleichzeitig erhält man einen guten historischen Überblick. Zudem hat die Toskana landschaftlich ihren ganz besonderen Reiz und auch das ist sehr schön beschrieben.

Ich kann diesen unterhaltsamen und spannenden historischer Roman nur empfehlen.