Rezension

Gelungener Köln-Krimi um einen Musiker als Ermittler in Sachen Sabotage auf Baustellen

K.O. durch Meister
von Susanne Grulich

Bewertet mit 4 Sternen

Bei ihrem Krimi-Debüt schickt die Autorin Susanne Grulich einen eher ungewöhnlichen Ermittler ins Rennen, der mich bei seinem ersten Auftritt zwar gleich überzeugen konnte, für seine weiteren Auftritte aber auch noch ein wenig Luft nach oben lässt.

Magnus Meister ist eigentlich Musiker mit eigener Band, muss aber auch immer mal wieder für einen alten Freund als Ermittler tätig werden, um die knappe Kasse ein wenig aufzufüllen.
Sein neuester Auftrag führt ihn auf die Baustellen der Bestkauf GmbH, auf denen es immer wieder zu seltsamen Sabotageaktionen kommt. Bald schon gibt es aber auch den ersten Toten im Umfeld der Firma. Gibt es da etwa einen Zusammenhang zu den Sabotagefällen ?

Der lockere Erzählstil der Autorin macht beim Lesen einfach eine Menge Spaß. Das ganze Setting des Buches erinnert zudem so ein wenig an die Wilsberg-Krimis (die Bücher, nicht die Filme ! ) von Jürgen Kehrer, ohne dabei allerdings eine plumpe Kopie abzuliefern. Der eigene Stil der Autorin ist hier schon gut zu erkennen.
Die gut aufgebaute Geschichte bleibt über die gesamte Zeit konsequent bei seiner Hauptfigur, so das wir Leser jederzeit auf Augenhöhe mit dem Ermittler sind und ihm gegenüber keinen Wissensvorsprung haben. So kann man wunderbar miträtseln, auf die absolut schlüssige Lösung bin ich dann dabei dann aber doch nicht gekommen.
Die Figuren sind durchgehend vielschichtig und lebensnah gezeichnet, auch das typisch kölsche Lebensgefühl kommt insgesamt gut rüber.
Das eine oder andere typische Klischee läst sich auch hier nicht immer ganz vermeiden, hält sich aber doch noch ziemlich im genreüblichen Rahmen.

Magnus, seine Freundin Eliza und auch die Band erweisen sich zudem als tolles Team, das das Zeug zu echten Serienermittlern hat, Potential für weitere Geschichten ist hier auf jeden Fall noch vorhanden.