Rezension

Gemächlicher Start in ein tolles Abenteuer

Feuer und Feder - Kathy MacMillan

Feuer und Feder
von Kathy MacMillan

Inhalt:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.

Meinung:
Raisa lebt seit einigen Jahren als Sklavin am Königshof von Qilara. Als die aktuelle Tutorin hingerichtet wird, bietet sich für Raisa plötzlich ein ganz neues Leben. Denn ausgerechnet sie soll den Platz der neuen Tutorin einnehmen. Raisa wird zusammen mit Kronprinz Mati in der Hohen Schrift unterrichtet, welche nur ganz wenige Menschen im Königreich erlernen dürfen. Für Raisa beginnt ein spannendes Abenteuer zwischen Göttern und Königen.

Die Autorin hat sich eine interessante und stimmungsvolle Welt erdacht. Das geschriebene Wort und die heiligen Schriften nehmen hier einen großen Part ein. Aber auch die Unterdrückung der Sklaven und eine daraus entstehende Rebellion stehen im Fokus.
Dabei hat Kathy MacMillan viel Wert auf die Gottheiten und deren Geschichte gelegt. Gleich zu Beginn eines jeden Kapitels erwartet den Leser eine Textpassage aus den Legenden über die Götter. Neben der eigentlichen Geschichte gibt es daher noch eine zweite Geschichte im Buch mitzuverfolgen. Dies fand ich gelungen und sehr interessant. Dabei spielt auch die Göttergeschichte für den späteren Verlauf eine Rolle.

Der Sklavin Raisa wird die große Ehre zuteil den freigewordenen Posten der Tutorin zu übernehmen. Diese neue Aufgabe erfüllt sie mit Stolz. Sie ist es gewohnt immer zu gehorchen und nichts in Frage zu stellen.
Ich konnte leider Raisas Entscheidungen nicht immer nachvollziehen. Sie war mir stellenweise zu wankelmütig und naiv. Dennoch wächst Raisa im Laufe der Geschichte an ihren Aufgaben.
Mati ist der Kronprinz des Landes und der love interest in dieser Geschichte. Ich mochte ihn wirklich gerne, auch wenn ich ihn ab und an etwas zu nett fand. Dennoch fand ich es gut, dass er etwas im Königreich verändern möchte.
Laiyonea ist Raisas Mentorin und für mich der interessanteste Charakter des Buches. Man merkt sofort, dass hinter ihrem Auftreten mehr steckt als sie zu sein vorgibt.

Was die Spannung angeht ist diese leider nicht wirklich spürbar. Im Verlauf des Buches gehen einige Jahre ins Land und daher ist das Erzähltempo auch eher langsam und gemächlich. Dies sorgte bei mir streckenweise für Langeweile. Gerade die erste Hälfte des Buches erzählt sehr viel über Raisas Alltag.
Zudem konnte mich die Liebesgeschichte nur teilweise überzeugen. Dies könnte aber auch daran gelegen haben, dass ich keinen richtigen Draht zu Raisa finden konnte.

Fazit:
Die Geschichte wird gemächlich aufgebaut. Man erfährt viel über Raisas Alltag und über die Götter. Klasse gefallen hat mir, dass wir quasi zwei Geschichten in einem Buch präsentiert bekommen. Nicht so gut gefallen hat mir, dass der Spannungsbogen nicht gerade ausgereizt wird.
Sehr knappe 4 von 5 Hörnchen.