Rezension

Großartig

Der Augensammler - Sebastian Fitzek

Der Augensammler
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Er nennt es "perpetuum morbile"
Eine Geschichte, die niemals wirklich begonnen hat und niemals wirklich endet, denn sie handelt vom ewigen Sterben.

Alexander Zorbach war als Verhandlungsführer bei der Polizei bis "der Tag auf der Brücke" sein Leben verändert.
Seitdem arbeitet er als Journalist und ist immer als erster vor Ort, wenn der Polizeifunk von Verbrechen berichtet und so ist er auch der erste am Tatort, als der Augensammler erneut zuschlägt um sein Spiel zu spielen. Verstecken.
Die Mutter stirbt und der Vater hat 45 Stunden Zeit die Kinder zu finden bevor sie ersticken.

Nun ist es Zorbach selbst, der immer tiefer in dieses Spiel hineingerät.
Wie aus dem Nichts taucht die blinde Gregoriev an Zorbachs geheimen Rückzugsort auf und erklärt er selbst habe sie herbeordert.
Sie behauptet Visionen zu haben und durch eine Berührung die Vergangenheit eines Patienten gesehen zu haben.

Die unglücklichen Zufälle häufen sich und Zorbach gerät immer mehr in Verdacht und auch der Augensammler persönlich scheint sich in sein Leben eingemischt zu haben.
Kann Alina wirklich in die Vergangenheit sehen? Und will der Augensammler ihm Hinweise geben oder ihm die Morde in die Schuhe schieben?

Mich hat das Buch wirklich sehr überzeugt, auch wenn es nach den ersten paar interessanten Seiten zunächst etwas schwach wurde.
Besonders gut hat mir gefallen, wie Fitzek dem Leser die Welt der Blinden näher bringt.
Wie träumen Blinde? Sind wirklich alle anderen Sinne stärker ausgeprägt? Inwiefern kann man noch selbstständig sein?
Alina Gregoriev ist hierfür ein wunderbares Beispiel und sehr gelungen. Interessant ist auch, dass ihre Persönlichkeit einer realen Person nachempfunden wurde.

Aber auch der Rest der Story ist gut aufgebaut. Es bleibt durchweg spannend und Fitzek hat es teilweise geschafft, mich auf eine falsche Fährte zu führen, was bei mir lange nicht mehr vorgekommen ist und mir deshalb sehr gut gefallen hat.

Wie gesagt ein wirklich starkes Buch mit einer interessanten Geschichte und einem leider schwachen ersten Viertel.