Rezension

Grosse Baustelle in diesem Buch sind die Figuren

Gehasst - Andreas Schmidt

Gehasst
von Andreas Schmidt

In Wuppertal wird eine junge Frau ermordet aufgefunden.Sie wurde in einer kalten Wnternacht am Straßenrand gefunden...missbraucht und getötet durch Bisse in den Hals. Als weitere Frauen ermordet aufgefunden werden, ist für die Ermittler Franke Herne und Micha Stüttgen schnell klar, dass ein Serienkiller sein Unwesen treibt.

Eines vorneweg: Dieses Buch ist nur etwas für hartgesottene Thrillerleser. Die Vergewaltigungen und Morde werden schonungslos und  sehr detailliert beschrieben.
Chronologisch gut strukturiert widmen sich die Kapitel, die noch dazu ordentlich mit der Uhrzeit versehen sind, den Ermittlern und jedem der drei Opfern, resp, deren Tötung und /oder Vergewaltigung.Leider hatte ich immer wieder  bei einem neuen Kapitel etwas Mühe einzuordnen, wer denn nun mit seiner Geschichte an der Reihe ist, da viele Sätze lang das Wörtchen "er " und /oder "sie " benutzt wird, statt die Figur bei ihrem Namen zu nennen.
Die Figuren sind meiner Meinung nach die grosse Baustelle in diesem Buch. Zuerst zu den Opfern: Alle komplett naiv ! 

 Opfer Nummer 1 geht abends in ein altes Fabrikgebäude um Photos bei einem ihr unbekannten Fotografen zu machen. Opfer Nummer 2 nimmt einen unheimlich aussehenden Mann nachts mitten im Nirgendwo als Anhalter mit.Und Opfer Nummer 3 macht mit einer Internetbekanntschaft in dessen Wohnung ab. 
 Habe ich schon erwähnt, dass alle Opfer erwachsenen Frauen sind?
Zu den Ermittlern: Micha reisst als Ermittler pietätlose Witze über die Taten, er war mir von A bis Z so was von unsympathisch. Franka braucht wohl unbedingt einen Mann, erst flirtet sie mit einem Kollegen,dann führt sie pubertäres Geplauder mit Micha, das einfach nur peinlich war.
Ich habe mich zudem gefragt, was der Autor in der Namenswahl der Figuren überlegt hat. Der Freund und Verdächtige eines der Opfer heisst Bernd....und der Arbeitskollege mit dem Franka flirtet heisst auch Bernd. Zudem kommen in der Geschichte die Figuren mit den Namen: Karl, Karla, Klaus und Kai vor.
Die Ermittlungen: da wird intuitiv eine Person verdächtigt, Ermittlungsergebnisse an den Haaren herbeigezogen und Untersuchungen etwas nachlässig geführt. So fällt dem Ermittelteam nach Tagen plötzlich ein,dass die Schwester von einem der Opfer informiert werden sollte.
Der Schreibstil war im Grossen und Ganzen flüssig zu lesen, wenn auch die Dialoge eine gewisse Schwäche aufwiesen. Etwas holperig haben sich die Protagonisten die Stichworte zugeschanzt und nicht immer war alles nachvollziehbar, was sie so zusammenphantasiert haben.