Rezension

Gut geschrieben, vielschichtige Charaktere, fesselnde Handlung

Nr. 13 - Laura Wulff

Nr. 13
von Laura Wulff

Auf den ersten Blick dachte ich, dass die Handlung vielleicht etwas banal sein könnte oder dass zumindest doch einige Klischees bedient werden, aber genau das passierte letztlich nicht.

Insgesamt erwartete mich bei diesem Leseerlebnis ein vielschichtiger Thriller, der mich mehr als einmal zum Nachdenken brachte, der mich stutzen ließ und der jeden seiner Protagonisten von mehreren Seiten beleuchtete. 

Es gibt nicht nur schwarz oder nur weiß, sondern viele viele Zwischentöne, in dem Buch kommen sie alle zur Sprache. 

Mir gefiel sehr, wie vielfältig die Charaktere beleuchtet wurden. Es sind interessante und gut ausgeführte Charaktere, die es einem nicht leicht machen, ein Urteil über sie zu fällen, da sie einem immer wieder neue Facetten zeigen.

Die Handlung selbst ist scheinbar verwirrend, dennoch werden alle Fäden letztlich gekonnt zusammengefügt und zu einem plausiblen und überzeugenden Ganzen verwoben. 

Daniel Zucker als Ermittler im Rollstuhl, der verzweifelt versucht, in seinem Beruf wieder Fuß zu fassen und anerkannt zu werden, ist ebenfalls ein Charakter, der durch seine Komplexität besticht. Er wirkt authentisch und sympathisch, seine Handlungsweise ist nicht immer gemäß dem Lehrbuch, aber dennoch effektiv.

Eine Leiche in einem jüdischen Ritualbad, ein vermeintlicher Mord ohne Leiche, der von einer verwirrten älteren Nachbarin beobachtet wurde und ein Haus, in dem verurteilte Pädophile leben - was haben diese Elemente gemeinsam? Daniel Zucker setzt alles daran, das herauszufinden....

Kein Thriller für Zartbesaitete - ich muss gestehen, dass ich immer wieder feststelle, dass ich doch etwas schwerer dran zu knabbern habe, wenn in einem Buch Kinder die Opfer sind, aber auch keiner, der in Blut und Leichen schwelgt. Stattdessen bietet er eine intelligente und interessante Handlung, die den Leser mitzieht.

Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen!