Rezension

Gut konstruierter Thriller

Nr. 13 - Laura Wulff

Nr. 13
von Laura Wulff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Leider ist ‚Nr. 13’ bereits der zweite Teil der Zucker-Reihe, was ich irgendwie verdrängt habe – um es dann zu bedauern. Denn obwohl man diesen Teil auch völlig unabhängig lesen kann, hätte ich gerne gewusst, ‚wie Alles begann’.

Als Thriller ist dieses Buch durchaus als gut zu bewerten, das ganze Konstrukt ist sehr gut, die beschriebenen Szenen gehen durchaus unter die Haut. Die Spannung wird quasi von Anfang an gehalten und steigert sich gegen Ende. Das hat mir sehr gut gefallen.
Auch sind die Protagonisten sehr lebendig und als Charaktere vielschichtig.
Richtig gut fand ich die Dialoge, da Laura Wulff immer wieder die Handlungen beschreibt. Da sitzen sich nicht einfach zwei Personen gegenüber und reden, nein, sie bewegen sich sogar. Das ist gut, um die Situation als lebendig zu empfinden. Und mit ihr die Personen. Die einem deshalb auch mehr in ihrer Tiefe näher kommen.

Stilistisch war ich ein wenig enttäuscht. Allzu simpel kommt der Text daher, die Sache mit dem Genitiv, nun, lassen wir das. Auch wiederholt sich so manches, besonders ‚nervig’ fand ich die verschiedenen Begriffe für den Rollstuhl, die sich gerade am Anfang einfach ablösen und damit ein wenig über das Ziel hinaus schießen. Da wird aus selbstironisch schnell langweilig. Auch wird es mir zuweilen ein wenig zu betulich, ein Problem, das ich in letzter Zeit des Öfteren hatte.
Allerdings muss ich sagen, dass mich der Stil nicht davon abhalten würde, weitere Teile dieser Reihe zu lesen. Erstens, weil das Zucker-Ehepaar und auch einige Andere einfach toll sind, und zweitens, weil mich ‚Nr. 13’ inhaltlich absolut überzeugend ist.

Fazit?
Ein richtig guter Thriller mit tollen Protagonisten.