Rezension

Gut rechachierter, historischer Roman

Das Herz der Alraune - Cornelia Haller

Das Herz der Alraune
von Cornelia Haller

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch "Das Herz der Alraune" von Cornelia Haller (erschienen bei dtv) werden die Bemühungen Luzias beschrieben, eine Medica zu werden.
Das Buch spielt im Jahre 1492, zu einer Zeit, in der Frauen noch wenige Rechte haben. Das bekommt Luzia auch immer wieder zu spüren, so muss sie sich auch als Mann verkleiden, um in Frankreich überhaupt Medizin studieren zu dürfen. Als sie ihren Abschluss  gemacht hat kann sie durch die Hilfe eines netten Freundes und eines weisen Dozenten wieder nach Überlingen, ihrer Heimat reisen. Zudem ermöglichen sie ihr legale Abschlusspapiere, so dass sie auch unverkleidet als Medica tätig sein kann. In Überlingen findet sie eine Arbeitsstelle und die große Liebe, aber leider auch eine Feindin, die vor nichts und niemandem zurückschreckt.
Das Buch ist gut geschrieben. Man kann sich durch den lockeren Erzählstil gut in Luzias Situation und die Zeit, in der sie lebt hineinversetzen. Dadurch, dass es gut rechachiert ist, lernt man viel beim Lesen. Dinge, die für den Roman erfunden oder verändert wurden, werden hinten im Anhang berichtigt, so dass dem Lern- und Lesevergnügen nichts im Wege steht. Jedoch ist das Buch auch sehr traurig: Da es in der Zeit der Hexenverbrennung spielt, macht diese auch vor Überlingen nicht halt. Diese negativen Wendungen des Buchs muss man jedoch mögen: Es ist zwar realistisch, aber auch traurig.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne historische Romane liest. Da Luzia eine Medica ist, lernt man viel über die medizinischen Fähigkeiten der damaligen Zeit.