Rezension

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Gute Dystopie - Jedoch wurde das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft

Zwischen uns die Flut - Eva Moraal

Zwischen uns die Flut
von Eva Moraal

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Zwei Familien, zwei Schicksale. Dazwischen eine Liebe, die nicht sein darf. Als Nina und Max sich ineinander verlieben, steht ein großes Geheimnis zwischen ihnen. Es wird ihre Wege auseinanderreißen und wieder zueinander führen. Doch die Wahrheit kann zerstörerisch sein. Sie sät Zorn, wo Schuld gesucht wird. Und nur allzu schnell werden aus Opfern Täter. Eine atemlose Jagd nimmt mit einer Entführung ihren Anfang, und schon bald ist klar: Nichts ist, wie es scheint.

 

Meinung:

Ich hatte das Buch zufällig auf Arvelle entdeckt. Es klang ansprechend und mir fehlte noch etwas bis zum freien Versand. Also bestellte ich es mit.
 Das Buch finde ich optisch wirklich gut. Der Blaue Buchschnitt ist wirklich schön – ich mag so etwas sehr gerne. Das Cover passt gut zum Inhalt und harmoniert mit dem Buchschnitt.

Ich hatte mir im Vorfeld schon ein paar Rezensionen durchgelesen und muss sagen, dass ich mich denen teilweise nur anschließen kann.

 Kurz zur Story:

Nach dem der größte Teil der Welt, wozu auch Holland gehört (wo unsere Geschichte spielt) überschwemmt wurde, wurden die Städte in Zonen unterteilt und die Menschen in „Trockene“ und „Nasse“. Die Trockenen leben besser, sicherer, sind wohlhabender. Die Nassen dem entsprechend leben, je nach Zone, immer nähe zum Wasser hin. Wohnen in großen Wohnkomplexen und müssen schauen wie sie über die Runden kommen. Je höher die Zahl der Zone desto schlechte die Umstände dort.

Auf den ersten Seiten lernen wir etwas über Nina und ihre Familie kennen. Ihr Vater hat das sagen und somit lebt sie sehr gut und braucht sich keine Sorgen machen.
Jedoch muss sie, nach einem weiteren Unglück, die Schule wechseln. Ihre wurde überflutet und zerstört. Dort starb auch ihre jüngere Schwester Isa…
Glücklich ist sie über den Wechsel natürlich nicht, da sie befürchtet aufgrund ihres berühmten Namens ausgegrenzt und fertig gemacht zu werden.
 Somit bekommt sie einen neuen Namen und tritt ihren ersten Tag in der neuen Schule an.

Dort lernt sie andere Trockene kenne und freundet sich mit diesen erst an. Unter anderem lernt sie auch Max kennen. Die erste Zeit kommen sie nicht wirklich miteinander klar. Dies kommt aber eher von Max und nicht von Nina. Da man ihr ansieht das sie eine Trockene ist und auf diese ist Max nicht sonderlich gut zu sprechen.

Auch Max lernen wir gut kennen, da die Kapitel immer aus abwechselnder Sicht geschrieben sind.
Max selbst verlor auch jemanden. Seinen Vater – und zwar genau in derselben Katastrophe wie Nina ihre Schwester. Sein Vater war beim Rettungstrupp und hat es, wie alle anderen Helfer, nicht geschafft.
 Er trägt viel Hass seitdem in sich und lebt diesen auch oft in Schlägereien aus. Vor allem mit seinem älterem Bruder Liam.

Tiefer in die Story möchte ich gar nicht eingehen – ich kann mich hier nur anschließen, dass es öfters etwas langatmig war. Mich hat es jetzt nicht so gestört, dass ich abgebrochen habe, aber es hat doch etwas gedauert, bis ich das Buch ausgelesen hatte.

Die Liebesgeschichte fing für mich auch sehr plötzlich an, da sich die beiden die ganze Zeit nicht mochten und von ein auf den anderen Moment war Nina für Max dann doch in Ordnung und er musste plötzlich ständig an sie denken. Er ist davon selbst erst erschrocken, wehrt sich irgendwann aber nicht mehr dagegen.

Der weitere Ablauf ist sehr spannend. Es passiert viel, es ist Action dabei, Betrug und Gewalt.

Das Ende jedoch war für mich das schlechteste an dem Buch. Viele Dinge bleiben offen. Wie geht es mit Nina und Max weiter? Wie geht die Karriere von Ninas Vater weiter? Was passiert mit Max Mutter?
Im ganzen Buch erfahren wir gar nicht wirklich, wie es überhaupt zu diesen Lebensumständen und der Katastrophe kam. Wer hat entschieden, wer wo eingeteilt wird? Warum wurden nicht alle Menschen in den sichersten Teil des Landes gesiedelt? Wegen dem Platz? Wieso wurde dann dort nicht anders gebaut, dass alle Menschen sicher leben können? Keiner Vorteile gegenüber anderen hat, da ja genug leid und Unglück geschehen ist.
 Das wären alles Fragen, die ich gerne noch beantwortet bekommen hätte. Einen zweiten Teil gibt es nicht. Der Erscheinungstermin dieses Buches liegt auch schon etwas in der Vergangenheit, sodass ich ausgehe, dass es auch keinen zweiten mehr geben wird.

Fazit:

Wer gerne Dystopien liest, wird ein wenig Lesespaß bei diesem Buch haben. Wird aber auch auf einigen Ebenen enttäuscht werden. Wer keine Bücher mit offenem Ende, ohne Folgeband mag, dem rate ich seine Zeit lieber in andere Bücher zu investieren.
Für die Idee und den Mittelteil vergebe ich 2,5☆